Gefahren lauern immer und überall

Sulzbach-/Fischbachtal. Ein sprudelnder Quell - das ist Rüdiger Eckel. Vor allem wenn es darum geht, Kinder vor den Gefahren des Straßenverkehrs zu bewahren. Eltern zeigt er, wie das geht. Und was zu tun und zu unterlassen ist

Sulzbach-/Fischbachtal. Ein sprudelnder Quell - das ist Rüdiger Eckel. Vor allem wenn es darum geht, Kinder vor den Gefahren des Straßenverkehrs zu bewahren. Eltern zeigt er, wie das geht. Und was zu tun und zu unterlassen ist. Seit 15 Jahren ist der 49-Jährige Geschäftsführer der Verkehrswacht Sulzbach-/Fischbachtal und in dieser Eigenschaft unterwegs als ausgebildeter Moderator fürs Thema "Kind und Verkehr". Vor allem besucht er Kindergärten und Kindertagesstätten. Dort erreicht er die Eltern, deren Nachwuchs eines nicht fernen Tages den Schulweg allein bewältigen muss.

Rüdiger Eckel - im Hauptberuf ist er Polizeibeamter - weiß, was Eltern gemeinhin kaum wissen können. Zum Beispiel, dass Kinder nicht in der Lage sind, zwischen Sehen und Gesehen werden zu unterscheiden. Sehen sie ein Auto, gehen sie davon aus, dass der Fahrer sie auch sieht. Das Blickfeld des Kindes ist auch um etwa ein Drittel kleiner als das der Erwachsenen. Und, ganz verblüffend: Bis zum Alter von etwa zehn Jahren können Kinder die Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen. Es fällt ihnen auch schwer, von Autos zurückgelegte Strecken mit der dafür benötigten Zeit in Beziehung zu setzen.

Kinder, so der Mann von der Verkehrswacht, haben zudem Schwierigkeiten, Geräusche zu unterscheiden und zuzuordnen. Auch die Richtung, aus der ein Geräusch kommt, ist für sie schwerlich zu bestimmen. Kinder hören selektiv. Das heißt, dass sogar lautes Hupen von ihnen völlig ausgeblendet werden kann, wenn sie sich gerade auf etwas anderes konzentrieren. All das und einiges andere mehr macht unruhig. Doch keine Angst: Der Fachmann weiß Rat. Und hält neuerdings auch Vorträge bei der VHS Quierschied. Bei dieser Gelegenheit erklärt er eindringlich, dass Väter und Mütter als Vorbild im Straßenverkehr enorm wichtig sind. Kinder schauen sich vieles ab. Man denke nur an diverse Kraftausdrücke, die Papa und Mama hinterm Lenkrad gelegentlich benutzen, wenn ihnen ein Autofahrer in die Quere kommt . . .

Was zählt, ist das, was Erwachsene vorleben - als Fußgänger, Radfahrer und im Auto. Niemals, sagt der Verkehrsexperte, sollte man sein Kind zur Fahrbahnseite hin aussteigen lassen. Und nicht ein einziges Mal die Straßen jenseits von Ampel und Zebrastreifen überqueren. Auch wenn's noch so bequem ist. Tunlichst dran denken sollte man auch, mit dem Kind den Gehweg möglichst weit entfernt von der Fahrbahn zu nutzen. Alles Weitere ist in seinen Vorträgen enthalten. Zum guten Schluss legt Rüdiger Eckel noch Wert auf die Feststellung, dass Verkehrserziehung für Eltern keine zusätzliche Belastung ist, sondern "ein zwangsläufiger Bestandteil der Erziehung". Vorbildliches Verhalten schafft man halt en passant.

Am kommenden Montag, 19. April, hält Rüdiger Eckel erstmals auf Einladung der Volkshochschule Quierschied im Rahmen des Projektes "Elternschule" einen Vortrag unter der Überschrift "Kinder als Fußgänger". Der Vortrag ist um 19.30 Uhr in der Taubenfeldschule. Eintritt frei. Weitere Vorträge in dieser Reihe werden in Kürze folgen.

Mehr Informationen gibt es bei VHS-Leiter Hermann Müller, Telefon (0 68 97) 68 04 63 (immer ab 14.30 Uhr).

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