Freude an der Malerei geweckt

Merzig. Sie waren schon ein bisschen stolz auf sich und das Ergebnis ihres Malkurses im Heinrich-Albertz-Haus Merzig. Die rund zwölf Teilnehmer präsentierten den Kalender, den die Awo mit den zwölf besten Bildern gestaltet hat. In der Cafeteria des Heinrich-Albertz-Hauses waren viele Bewohner des Hauses und offizielle Vertreter gespannt, wie der Kalender aussieht

Merzig. Sie waren schon ein bisschen stolz auf sich und das Ergebnis ihres Malkurses im Heinrich-Albertz-Haus Merzig. Die rund zwölf Teilnehmer präsentierten den Kalender, den die Awo mit den zwölf besten Bildern gestaltet hat. In der Cafeteria des Heinrich-Albertz-Hauses waren viele Bewohner des Hauses und offizielle Vertreter gespannt, wie der Kalender aussieht. Der Verwaltungsdirektor der Awo, Wolfgang Hermann, erläuterte, wie es zum Malkurs und dadurch zu der Entstehung des Kalenders kam. Den Stein ins Rollen brachte im Frühsommer des Jahres ein Geschenk von Ortsvorsteher Manfred Klein. Der passionierte Maler schenkte dem Heinrich-Albertz-Haus eines seiner Bilder. Daraufhin kam von der damaligen Pflegedienstleiterin Rosi Gruhn die Anregung zu einem Malkurs im Haus. Zwölf Bewohner waren sofort interessiert, und Manfred Klein sagte zu, den Kurs ehrenamtlich zu übernehmen. Thema der nächsten Stunden war die Aquarelltechnik. Nach den ersten Erfahrungen im Umgang mit Wasser, Pinsel und Farben waren die Teilnehmer so begeistert, dass sie die nächste Lektion kaum erwarten konnten. "Die Auseinandersetzung mit neuen Materialien und der Umsetzung war für die Leute etwas ganz Besonderes. Meist können sie sich Termine nicht so gut behalten, da müssen wir schon mal erinnern. Aber an die Malkurse haben sie immer von sich aus gedacht", verriet Eddi Bohr, der im Wechsel mit Klein den Kurs betreute. Alle 14 Tage war eine Kurseinheit, dazu kamen zusätzliche Übungseinheiten. Unterstützt wurden Bohr und Klein von Maria Immel, die ebenfalls im Heinrich-Albertz-Haus arbeitet.Die Umsetzung der Aufgaben war durchaus unterschiedlich. Obwohl viele vorher gesagt haben: "Ich kann doch gar nicht malen", so sind sie jetzt stolz auf das, was sie geschafft haben. Das berichten alle an den Kursen Beteiligten und die Mitarbeiter des Hauses.

Kursleiter Manfred Klein sei dabei eine wichtige Stütze gewesen, habe sich immer wieder neu auf die Leute eingestellt. "Es hat so viel Spaß gemacht. Und die Menschen brauchen eine Wertschätzung. Dass man ihnen sagt, sie haben das toll gemacht. Bei unserem Kurs hatten sie immer direkt ein Fazit, etwas Fertiges fürs Auge", erklärt Manfred Klein. Für sich allein malen die Teilnehmer nicht. Aber die kreative Beschäftigung mit der Malerei sei ein wichtiger Bestandteil in der täglichen Arbeit und im Alltag geworden, betont Eddi Bohr. "Es ist wichtig, den Leuten immer wieder was Neues anzubieten, auch mal was, was für Senioren nicht üblich ist", führt Bohr aus. Die neue Pflegedienstleiterin Katiuscia Conrad befürwortet die Weiterführung des Kurses im Heinrich-Albertz-Haus. Für sie ist es eine tolle Erfahrung, dass die Menschen zeigen können, dass sie noch ganz viel können, über ihre Defizite hinweg. Von den Bildern der Kursteilnehmer wurden als Geschenk Weihnachtskarten hergestellt, die an die Verwandten verschickt wurden. "Gerade die Karten waren ein superpersönliches Geschenk. Für die Menschen ist das ganz toll, wenn sie etwas, was sie gemacht haben, ihren Verwandten schicken können", weiß Katiuscia Conrad. Deshalb geht der Kurs auch im kommenden Jahr weiter.

Auch eine Ausstellung im Heinrich-Albertz-Haus ist geplant. Der Kalender ist für 8,95 Euro im Heinrich-Albertz-Haus, bei Bock & Seip sowie der Roten Zora erhältlich.

"Die Auseinandersetzung mit neuen Materialien und der Umsetzung war für die Leute etwas ganz Besonderes."

Eddi Bohr, Kursleiter

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