Eine musikalische Schachtel voller Blues und Rock

Völklingen. Urknall! In den 50er Jahren erlebte die Musikwelt ihre Revolution. Die saarländische Band Tweety and the Bad Boys machte diese Zeit am Dienstagabend bei der Tuesday Station im Alten Völklinger Bahnhof erlebbar . Erster Aha-Effekt! Die Frontfrau, laut eigener Beschreibung ein "putziger Kanarienvogel" zeigt ihre Krallen

 Frontfrau Tweety mit Saxofon und ihren Bad Boys. Foto: Veranstalter

Frontfrau Tweety mit Saxofon und ihren Bad Boys. Foto: Veranstalter

Völklingen. Urknall! In den 50er Jahren erlebte die Musikwelt ihre Revolution. Die saarländische Band Tweety and the Bad Boys machte diese Zeit am Dienstagabend bei der Tuesday Station im Alten Völklinger Bahnhof erlebbar .

Erster Aha-Effekt! Die Frontfrau, laut eigener Beschreibung ein "putziger Kanarienvogel" zeigt ihre Krallen. Ihr "Let`s have a party" fetzt durch den historischen Kaisersaal wie ein Hurrikan auf Hochtouren. Eine Röhre, wie Wanda Jackson ist Kerstin "Tweety" Krämer nicht - doch ihre Stimme mit gelungenen Kieksern klingt interessant, ebenso ihr Saxofon und offenbart Qualität.

So wird handgemachte Musik der Fünfziger und Sechziger ohne elektronischen Schnickschnack authentisch. Weil die drei "Bad Boys" um Krämer gut sind: Steven Watchmaker, Gitarre mit schönen Bottleneck-Glissandi, Dierk Bill, Schlagwerk mit solidem Drum-Fundament und Rainer Lautemann, Bass, mit stimmigen Soli, lassen ihre Instrumente lachen und weinen, jaulen und trauern, dass es eine Pracht ist.

Die musikalische Schachtel, die sie öffnen, ist verdammt groß und offenbart von unendlich lang gezogenen Bluesballaden und bewegten Rockabilly-Stücken ursprünglichen "Rock`n`Roll" mit "eisenharten" Grooves. Die musikalischen Minimalstorys kreisen um die bewegendsten Themen des Daseins - die Frau/der Mann, die dich verlassen will, das Auto als Statussymbol und/oder Liebeslaube, zu viel Alkohol, zu wenig Alkohol, den liebenswerten besten Freund mit schwerer Macke und das Thema Tanz.

"I feel it in my legs, i feel it in my shoes" singt Krämer. Das Publikum, rund 80 haben den Weg durch die feuchte Novemberkälte in den heißen Beatschuppen Bahnhof gefunden, müssen zugeben, dass das Mädel auf der Bühne mit dieser Aussage Recht hat. Die Musik von Tweety und Band zwingt Arm und Bein, Herz und Verstand zum Mitmachen, mit Titeln wie "Son of a preacher man", "Heart break Hotel", "Rock'n' Roll Music", "Route 66" , "Kansas City" und so fort.

Am Dienstag, 23. November, 20 Uhr, geht die Tuesday Station Music in ihre nächste Runde, mit der Band "Sander and Receiver". Der Eintritt ist frei.

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