Die Hurricanes siegen auch unter Flutlicht

Saarbrücken. Es hatte schon etwas Gespenstisches, wenn man sich am vergangenen Samstag in den Saarbrücker Ludwigspark begab. Am Abend spielte der Football-Zweitligist Saarland Hurricanes gegen Aufsteiger Hanau Hornets, Endergebnis: 43:12

 Michael Freis (links) und Sven Loth freuen sich über den überzeugenden Sieg gegen die Hanau Hornets. Foto: Wieck

Michael Freis (links) und Sven Loth freuen sich über den überzeugenden Sieg gegen die Hanau Hornets. Foto: Wieck

Saarbrücken. Es hatte schon etwas Gespenstisches, wenn man sich am vergangenen Samstag in den Saarbrücker Ludwigspark begab. Am Abend spielte der Football-Zweitligist Saarland Hurricanes gegen Aufsteiger Hanau Hornets, Endergebnis: 43:12. Auf den Zuschauerrängen lagen unzählige leere Plastikbecher und anderer Müll, der nie und nimmer von den anwesenden 400 Zuschauern auf der Haupttribüne hätte fabriziert werden können. Der Hintergrund: Am Nachmittag hatte Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken ein Heimspiel (3:4 gegen 1. FC Heidenheim).

Stadionsprecher Torsten Reif formulierte die ungewohnte Situation um 21.30 Uhr und unter Flutlicht mit den Worten: "So spät waren wir als Saarland Hurricanes noch nie auf dem Spielfeld." Die Canes mussten ausweichen und ihr Ligaspiel nach hinten verlegen, was Cheftrainer Thorsten Scherer nicht in den Kram passte. "Für einen Spieler und auch den Trainerstab ist es ganz wichtig, vor einem Spiel Routinen ablaufen zu lassen. Die Spielverlegung hat uns in unseren Abläufen enorm gestört", sagte der Sportlehrer angesichts der hektischen Vorbereitung.

Dennoch reichte es zu einem nie gefährdeten Sieg der Wirbelwinde gegen Hanau. "Die haben sich zwar gewehrt, aber wir haben als Team einfach sehr gut funktioniert", sagte Canes-Spieler Kwame Agyin. Dass die Mannschaft von Trainer Scherer so gut funktionierte, war nicht unbedingt vorherzusehen. Nach vier Wochen Spielpause gab es einige Änderungen in der Startformation, darunter mit Benedikt Untersteller einen Debütanten. "Benedikt ist wie Henning Sauber aus der Jugend zu uns gestoßen, und beide haben heute ihr erstes Spiel gemacht. Ich bin mit ihrer Leistung absolut zufrieden", lobte Scherer seine Neulinge. Die zeigten sich von der besonderen Atmosphäre im Ludwigspark ein wenig beeindruckt, wie Untersteller nach dem Spiel gestand: "Ich war schon ein bisschen aufgeregt, zum ersten Mal mit den Großen zu spielen. Ich denke, wir haben ein gutes Spiel abgeliefert, und ich bin auch mit meiner Leistung zufrieden."

Mit seiner Leistung zufrieden sein kann auch Allrounder Luke McCann. Er erzielte am Samstag insgesamt 18 Punkte. Sechs davon unter kuriosen Umständen: Antwan Smith, Quarterback der Canes, wurde im vierten Viertel ausgewechselt. Und noch während es durch die Lautsprecher hallte, dass McCann nun seinen Platz einnehmen werde, flog dieser förmlich mit dem Ball in die Endzone zum 43:12-Endstand. Die übrigen Canes-Punkte erzielten Antwan Smith, Michael Freis, Raphael Kopp (alle jeweils sechs) und Jochen Stumm (fünf). Durch ein so genanntes "Safety" darf sich auch die Defensive zwei Punkte gutschreiben lassen. "Die Spielverlegung hat uns in unseren Abläufen enorm gestört."

Thorsten Scherer, Cheftrainer der Saarland Hurricanes

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