Augenweide und Ohrenschmaus

Freisen. "Jeder kennt jeden hier, es ist eine große Familie und das finde ich so toll", erklärte Holger "Freiherr Gerold zu Bruchenbrugca" Dimmer aus Friedberg. Er war am vergangenen Wochenende einer von mehreren 1000 Besuchern des Mittelaltermarktes am Naturwildpark

 Günther Böhm fährt mit seinem Wagen die Kinder über den Markt spazieren. Foto: B&K

Günther Böhm fährt mit seinem Wagen die Kinder über den Markt spazieren. Foto: B&K

Freisen. "Jeder kennt jeden hier, es ist eine große Familie und das finde ich so toll", erklärte Holger "Freiherr Gerold zu Bruchenbrugca" Dimmer aus Friedberg. Er war am vergangenen Wochenende einer von mehreren 1000 Besuchern des Mittelaltermarktes am Naturwildpark. Gemeinsam mit Ehefrau Monika "Freifrau Hanna zu Bruchenbrugca" Dimmer, Tochter Stefanie Fäth und Enkelin Leoni Fäth nahmen sie am Feldlager teil. "Dieses Jahr gibt es dort rund 400 Zelte", erklärte Veranstalter Matthias Broszeit. "Wir versuchen mit unserer Gruppe 'Freies Lager vom Wallersee' so zu leben, wie es im Jahre 1250 gewesen sein könnte", sagt Holger Dimmer. Die eineinhalbjährige Leoni flitzte währenddessen zwischen selbst gebauten Holzmöbeln umher und versteckte sich unter einem Tisch. Leoni schaute Hermann Spies mit großen Augen an und lächelte. "Viele Kinder denken ich sei Robin Hood", sagte das Herbitzheimer Gruppenmitglied. In einem mittelalterlichen Kostüm und mit einem spitz zulaufenden Hut erklärte er den Besuchern, wie sie Pfeile bauen können oder was Feuerwaffen sind. "Mir ist es wichtig, auch den Kindern zu zeigen, dass es noch etwas anderes gibt, als Fernsehen und Computer", so Spies, Mitglied der mittelalterlichen Gruppe "Nobile Di Brucke". Er sei bereits seit neun Jahren Teilnehmer des Freisener Mittelaltermarktes und finde, dass dieser sich stets weiter entwickele. "Den Markt gibt es seit zehn Jahren. Es kommen Gruppen aus Belgien, Luxemburg, Österreich und aus dem gesamten Bundesgebiet", so Broszeit. "Es ist etwas zum Mitmachen und zum Anfassen", lobte Besucher Michael Geisler. Gemeinsam mit seiner Familie reiste er aus Düsseldorf an. Er finde es toll, dass dem Zuschauer neben vielen Verkaufsständen auch so viele Mitmachaktionen geboten werden. Das schienen auch seine beiden Kinder so zu sehen. Sein Sohn René Geisler klopfte mit einem Schwert auf den Arm eines Ritters und rief: "Guck mal Papa." Nebenan stimmte die fünfköpfige Musikgruppe Liudon Incorruptus ihr erstes Lied an. Bandmitglied Kraus von Bingenheim pochte energisch auf seine Trommel, während seine Haare dabei wild umherwehten. "Die Musik ist einfach gut", schwärmte Geisler. Das Publikum klatschte zu den Trommel- und Dudelsackklängen mit. Neben der Band heizten Ceritus Cantus, Defrenata, Kirkeler, Gaukler, Faribaa und Peter Bruna dem Publikum ein. "Es gibt immer wieder neue Attraktionen", erklärte Veranstalter Broszeit. Dieses Jahr überraschten Tänzerinnen, Wahrsager, Schauspieler, Handwerker, der Zauberer Kalibo, eine Reitershow, eine Feuershow, eine Kinderschlacht, eine Heerschau, eine Flugschau sowie das Tavernenspiel die Zuschauer.

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