Die Heinestraße wird wieder „normal“

Völklingen · Wegen Kanalbauarbeiten war die Völklinger Heinestraße zwischen Hohenzollernstraße und Haydnstraße mehr als drei Monate voll gesperrt. Es gab Baulärm und Dreck, aber die Anwohner genossen auch die Aussperrung des Durchgangsverkehrs.

 Bei der Arbeit in der Heinestraße: vorne Hermann Guthörl, rechts Dietmar Dörr und im Bagger Vincenzo Rossi. Foto: Jenal

Bei der Arbeit in der Heinestraße: vorne Hermann Guthörl, rechts Dietmar Dörr und im Bagger Vincenzo Rossi. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Baulärm gegen Verkehrslärm - in den Ohren und Augen so manches Bewohners der Völklinger Heinestraße war das in den letzten drei Monaten kein übler Tausch. "Bleibt ruhig noch ein bisschen länger", bekam Bauleiter Michael Baßler (von der Welschbacher Firma Maurer) mehr als einmal zu hören. Zwar ratterten und kreischten seit 1. April die Maschinen der Kanalbauer, dafür blieben aber die 13 000 Autos außen vor, die üblicherweise Tag für Tag durch diese wichtige Ein- und Ausfallstraße fahren. So lange die seit vielen Jahren in der Diskussion stehende Ostumfahrung (vom Püttlinger Dickenberg nach Luisenthal) keine Priorität genießt, wird das auch noch lange so bleiben.

Die Heinestraße war zuletzt in dem 400 Meter langen Baustellen-Teilstück nur für die Anlieger offen. Und die konnten ihre Autos meist direkt vor den Häusern parken, was sonst nur zufällig gelingt. "Man konnte sich sogar endlich mal wieder von Straßenseite zu Straßenseite unterhalten", schmunzelt Postzustellerin Jennifer Schulz und fand "ganz toll", wie umstandslos die Beschwernisse der Bauphase gemeistert wurden. Tages-Pflegerin Waltraud Hißler, die regelmäßig einen hier lebenden Patienten abholen und bringen muss, kam jeweils problemlos ans Haus; wenn einmal nicht, dann hätten die Firmenmitarbeiter sofort Platz geschaffen, sagte sie. Haushaltshilfe Maria Rademacher bestätigte, dass trotz der Sperrung die Müllabfuhr einwandfrei geklappt habe.

Geärgert haben sich nach Worten der Postbotin allerdings die Bewohner der Püttlinger Straße, an deren Häusern der Verkehr vorbei geleitet worden war. Sie waren die Leidtragenden der relativen Heinstraßen-Ruhe. Wobei, wie von Stadt und Polizei zu erfahren war, das von einigen erwartete Verkehrschaos auf der Umfahrung völlig ausblieb, auch zu Stoßzeiten. Wer dort regelmäßig zu tun hatte, durfte sogar den Eindruck gewinnen, dass die Verkehrsströme über die Umweichrouten geschmeidiger flossen als über die regulären Strecken.

Polier Hermann Guthörl freute sich nicht nur, dass es während der Bauphase keinerlei nennenswerte Unfälle und keine Verletzten gab, er lobte auch die "sehr kooperativen, freundlichen Menschen" in der Heinestraße. Er und seine Mitarbeiter würden eine "sehr angenehme Baustelle" in Erinnerung behalten. Die Zeitverzögerung gegenüber dem ursprünglichen Plan betrug zwei bis drei Wochen, was in Anbetracht der vielen Unwägbarkeiten beim Tiefbau sowie einem total verregneten Mai als relativ kurz gelten darf. An manchen Tagen, so der Polier, habe man nur wenige Stunden arbeiten können, weil das einzuarbeitende Material nass gewesen sei.

In drei Wochen soll die Heinestraße wieder die alte, die normale sein. Bis zu diesem 15. Juli ist noch viel zu tun: ein Rest Kanal ist zu erneuern, ab Donnerstag nächster Woche werden die Vorarbeiten zur Asphaltierung begonnen, am 8. Juli soll die Asphaltfräse anrücken.

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