Kleinblittersdorf. Seit dem Bau der Schultoiletten in der Grundschule Kleinblittersdorf 1978 ist am stillen Schulörtchen kein Finger mehr krumm gemacht worden. Im untersten Stockwerk erledigen die männlichen Schüler ihr kleines Geschäft in einer schon fast museumswürdigen Urinalrinne. Im obersten Stock der Schule ist die Situation noch dramatischer. 90 Kinder teilen sich dort zwei Toilettenschüsseln, eine für Jungs und eine für Mädchen. Die Folge: Die Schüler müssen in den Pausen regelrecht anstehen, und zudem gibt es eine starke Geruchsbelästigung. "Es gibt viele Schüler, die morgens nichts mehr trinken, damit sie in der Schule nicht zur Toilette müssen. Das ist kein Zustand", sagt Elternsprecherin Kerstin Becker. Außerdem verbrauchen die alten Druckspülungen in den Grundschultoiletten unnötig viel Wasser. Eine komplette Sanierung der Toiletten würde die Gemeinde etwa 80000 Euro kosten. Und das bei 21 Millionen Euro Schulden. Hinzu kommt noch, dass die Toiletten der Grundschule in Auersmacher ebenfalls erneuert werden müssen. Dort müssen die Kinder seit Jahren das Gebäude verlassen, um aufs stille Örtchen zu gelangen. Bürgermeister Stephan Strichertz kündigt Maßnahmen in den Sommerferien an. "Die Toiletten müssen erneuert werden. Es gibt die Möglichkeit, Gelder umzuschichten, die zur Erneuerung der Gebäude der Verwaltung eingeplant waren", meint er.Heute stehen die Schultoiletten auf der Tagesordnung des Gemeinderates. Was aber nicht unbedingt bedeutet, dass es auch eine Lösung gibt. Seit fast zwei Jahren mit diversen Zusammenkünften sucht der Rat erfolglos einen Namen für die Schule. Bei der heutigen Ratssitzung, die um 17 Uhr beginnt, geht es außerdem um die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Kleinblittersdorf. leh