„Die Hoffnung als Thema hat nie aufgehört“

Saarburg · Pippo Pollina tritt zusammen mit dem Palermo Acoustic Quintet am Sonntag, 6. August, um 18 Uhr in Saarburg beim Saarauen-Open-Air auf.

 Vor 25 Jahren verließ Pollina seine Heimat Sizilien. Wegen der Bedrohung durch die Mafia zog er von Palermo nach Zürich. Foto: Pollina

Vor 25 Jahren verließ Pollina seine Heimat Sizilien. Wegen der Bedrohung durch die Mafia zog er von Palermo nach Zürich. Foto: Pollina

Foto: Pollina

"Il sole che verrà" (auf Deutsch etwa "Die Sonne, die scheinen wird") lautet der Titel des neuen Albums von Pippo Pollina, der am 6. August in Saarburg auftritt. Thema der Scheibe: die Hoffnung in Zeiten der Gewaltspirale, wie Pollina selbst sagt.

Diese Hoffnung müsse von der Kunst ausgehen, meint der Sizilianer. "Wo Politik und Religion es nicht mehr schaffen, für Ideen und Werte einzustehen, sind wohl wir Künstler gefragt", meint Pollina. Sizilien verließ Pollina vor 25 Jahren und wählte Zürich als neue Heimat. Es war die Bedrohung durch die Mafia, die ihn damals aus Palermo vertrieb, wie der Musiker erzählt.

"Die Hoffnung als Thema hat nie aufgehört mich zu beschäftigen, meine Liedersammlung zu bewohnen", sagt Pollina. Umgesetzt hat er dieses Leitmotiv mit einem Ensemble aus nahezu zwei Dutzend Musikern von Jazz bis Klassik, darunter Multi-Instrumentalist Martin Kälberer und Bassist Sven Faller. Insgesamt dreizehn Lieder betrachten die Hoffnung auf unterschiedliche Weise.

Den Auftakt macht "Potrò mai dirti", wobei Pollina zunächst der belgischen Sopranistin Odilia Vandercruysse den Vortritt lässt. Die Ballade widmet sich laut dem Sänger "dem Mysterium des Lebens, vor dem man keine Angst haben soll". "A mani basse" erzählt zu einer sehnsüchtigen Harmonika-Melodie von der Traurigkeit des Boxers, dessen Kampf zur Metapher für die Schwere des Lebens wird. "Mit diesem Stück ziehe ich meinen Hut vor dem kürzlich verstorbenen Muhammad Ali", verrät der Cantore.

Im Titelstück begibt sich Pollina auf eine Reise mit dem Wind zur Sonne, fast wie ein Ikarus, jedoch verbrennt er sich nicht die Flügel. Musikalisch wird das mit einem rustikalen Männerchor, Saxofon und einem Bläsersatz gestaltet.

Und im "Divertimento latino" drückt er zum argentinischen Chacarera-Rhythmus seine Liebe zu allen Hoffnung gebenden Dichtern und Musikern Lateinamerikas aus, unterstützt durch die Stimme von Marili Machado. Ein weiteres Duett dieses Albums singt Pollina mit der Norwegerin Rebecca Bakken.

Zum Ende zeigt Pippo Pollina in "Ancora una" nochmals all seine feinen poetischen Regungen, wenn er sich in einem Loblied auf die unbändige Lebenslust, für die ein Menschenalter nicht reicht, von einer empfindsamen Pianoballade zu einem handfesten Rockgestus steigert.

Eintrittskarten gibt es zum Preis von 34 Euro (Sitzplatz) oder 29,60 Euro (Stehplatz) bei ticket-regional, bei station-k und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen.www.station-k.de

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Zur Person Pippo Pollina (* 18. Mai 1963 in Palermo; eigentlich Giuseppe Pollina, ausgesprochen "Pòllina", auf "o" betont) ist ein Italienischer Liedermacher und Musiker.

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