Bindeglied zwischen Polizei und älteren Bürgern

Borg · Ein grenzüberschreitendes Treffen von Seniorensicherheitsberatern aus dem Saarland und Luxemburg fand vor Kurzem in der Villa Borg statt. Das Projekt gibt es bereits seit dem Jahr 2000.

 Die Villa Borg bot eine schöne Atmosphäre für den Erfahrungsaustausch. Foto: Seniorenbüro

Die Villa Borg bot eine schöne Atmosphäre für den Erfahrungsaustausch. Foto: Seniorenbüro

Foto: Seniorenbüro

Luxemburgische und saarländische Seniorensicherheitsberater hatten sich zum achten grenzübergreifenden Treffen in der Villa getroffen. Birgit Müller, Leiterin des Seniorenbüros Merzig, hatte das Projekt Seniorensicherheitsberater 2000 im Saarland ins Leben gerufen. "Seniorensicherheitsberater sind Senioren, die polizeilich ausgebildet sind, um ehrenamtlich Verhaltenshinweise der Polizei zum Schutz vor Betrügereien und Diebstahl an andere Senioren weiterzugeben." Wie Müller erläutert, sensibilisieren die Berater, schärfen den Blick der Älteren für die Gefahren und erklären, wie man sich durch Achtsamkeit und geeignete Maßnahmen schützen kann. "Die Berater agieren als Bindeglied zwischen der Polizei und den älteren Bürgern", betont Alfred Weis, Kriminalhauptkommissar der Polizeiinspektion Merzig, der die Merziger Gruppe seitens der Polizei von Anfang an zusammen mit Müller betreut. Kontinuierliche Informationen seien für die Seniorensicherheitsberater wichtig, denn die Verbrecher veränderten immer wieder ihre Maschen.

Da das Projekt in Merzig so gut funktioniert habe, seien inzwischen weitere Seniorensicherheitsberatergruppen beim Diakonischen Werk in Völklingen und in Friedrichsthal entstanden. 2009 sei das Projekt schließlich in den Landesseniorenplan des Saarlandes aufgenommen worden. In der Folge wurden zahlreiche Gruppen in allen Landesteilen unter der Federführung von Hermann Lehberger, Kriminalbeamter im Sozialministerium ausgebildet. Er war in Borg mit einem "weinenden Auge" dabei, wie er sagte, denn es war sein letzter Arbeitstag vor dem Ruhestand. "Das Projekt Seniorensicherheitsberater lag mir stets ganz besonders am Herzen" sagte er. Lehberger habe für das Saarland eine Projektkonzeption erstellt und die Ausbildungsgänge im Land organisiert und betreut. "Es freut mich ganz besonders, dass es in diesem Jahr noch gelungen ist, über den Aufbau von Netzwerken auch türkische Einwanderer für einen modellhaften Schulungsgang in Völklingen zu gewinnen", kommentierte Lehberger.

Über die Kontakte des Seniorenbüros Merzig zu der luxemburgischen Freizeit- und Bildungseinrichtung für Senioren, dem Club Senior in Schifflange, wurde das Projekt auch im Großherzogtum ein Erfolg.

Seitdem werde jedes Jahr ein grenzübergreifendes Treffen im Wechsel beider Länder organisiert. "Bei den Treffen werden die jüngsten Erfahrungen und Entwicklungen zum Projekt ausgetauscht und die länderübergreifende Begegnung gefördert", erklärt Müller. "Schön ist, dass nach so vielen Jahren so ein Vertrauen da ist", freute sich Marie-Anne Maroldt, Leiterin des Club Senior in Schifflange und Initiatorin des Projektes in Luxemburg. Ehrengast der Veranstaltung war Gerhard Ballas, Vorsitzender des Landesseniorenbeirates des Saarlandes, der das im Landesseniorenplan verankerte Projekt Seniorensicherheitsberater schon seit Jahren mit vorantreibe und unterstütze.

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