Besinnliches - gebannt belauscht
Riegelsberg. Es ist bereits ein fester Bestandteil im Terminkalender der Gesamtschule Riegelsberg - das "Fest der leisen Töne". Immer wenn es abends früh dunkel und nachts empfindlich kalt wird, geht es in der Riegelsberghalle etwas besinnlicher zu. Und das nun schon so lange, dass weder Lehrer noch Direktor mitzählen können. "Es muss mindestens unser 15
Riegelsberg. Es ist bereits ein fester Bestandteil im Terminkalender der Gesamtschule Riegelsberg - das "Fest der leisen Töne". Immer wenn es abends früh dunkel und nachts empfindlich kalt wird, geht es in der Riegelsberghalle etwas besinnlicher zu. Und das nun schon so lange, dass weder Lehrer noch Direktor mitzählen können. "Es muss mindestens unser 15. Fest der leisen Töne sein", ist sich Musiklehrerin Verena Kopp sicher, "vielleicht waren es aber auch schon mehr". Mit Lehrer-Kollege Bruno Rabung hat sie seit Schuljahresbeginn wieder ein vielseitiges musikalisches Programm auf die Beine gestellt, bei dem für jeden etwas dabei war.
Die eigentliche Grundidee des festlichen Abends war es vor vielen Jahren, den eher ruhigen Stücken mal eine Bühne zu geben. "Auf normalen Schulfesten geht es immer laut und hektisch zu, und viele Kinder waren dann enttäuscht, dass ihre Beiträge untergingen", erläutert Lehrerin Verena Kopp ihre Idee.
Schüler Tim Engel durfte den Abend am großen schwarzen Flügel eröffnen, und leise ging es wirklich zu. Eltern, Geschwister, Mitschüler und alle anderen Besucher lauschten sowohl Tim als auch den anderen Nachwuchskünstlern gebannt, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Und das ganz ohne ermahnende Worte des Direktors. Tim präsentierte ein klassisches Stück von Dimitrij Kabalewski, unter den vielen Menschen in der voll besetzten Halle war er an seinem Flügel kaum zu sehen, und als Zuhörer konnte man kaum glauben, dass dort ein Sechstklässler in die Tasten greift.
An dem Abend gab es viele Instrumentalstücke, von der Querflöte über Violine bis hin zu Trompeten war alles in Riegelsberg vertreten. Aber auch Kunst gab es anzuschauen. Auf der Bühne erstrahlte in bunten Farben eine große Leinwand, sie wurde vom "Muku"-Kurs (Musisch-kulturelle Erziehung) der 8. Klasse entworfen und sah aus, als hätten Chagall und Hundertwasser sie mit viel Spaß am Pinseln gemeinsam angemalt.
Auch neben der Bühne war Kunst ausgestellt. Die Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen worden, ein Deckblatt für das Programmheftchen des "Festes der leisen Töne" zu entwerfen. Das Siegerbild von Erika Maer aus der Klasse 9c hielten die Besucher an dem Abend schwarz auf gelb in ihren Händen, die anderen gezeichneten Werke konnten am Rande begutachtet werden.
Die Moderatoren Philipp Moor und Hannah Ringle führten souverän durch den Abend, sie hatten zu jedem Künstler und jedem Beitrag eine kleine Geschichte auf Lager.
Sebastian Wendel eroberte ganz tapfer alleine mit seiner Trompete die Bühne, begleitet wurde er bei seinem Phil-Collins-Song von seinem Musiklehrer, der die Schüler im Hintergrund auf dem Klavier unterstützte. Sebastian meisterte sein Lied fehlerlos, und auch die Verbeugung wirkte schon richtig professionell.
Neben vielen mutigen Solokünstlern gab es auch Chöre und Eltern-Lehrer-Schüler-Ensembles. In einem wirkte sogar Direktor Günter Engel mit - und das als Saxofon-Anfänger.
Voll wurde es auch bei den zwei Musikstücken der Schülerchor-AG: Vierzehn 11- und 12-jährige Mädels und Jungs schmetterten was das Zeug hielt, und ein stolzer Vater stellte gut gelaunt fest: "Meine Tochter ist zwar die Kleinste - aber auch die Schönste. Sie kommt eben ganz nach ihrer Mama." Nicht nur dieser Papa, auch alle anderen Väter, Mütter und Schüler werden an diesem Abend, nach einem leisen, aber unterhaltsamen Fest, fröhlich nach Hause gegangen sein.
Auf einen Blick:
Alle Mitwirkenden:
Klavier: Tim Engel, 6c und Jannik Webel, 8a
Trompete: Sebastian Wendel, 6c und Gregor Zeyer, 5c
Violine: Veronika Zeyer, 8a
Querflöte: Johanna Schäfer, 9a
Chor-AG unter der Leitung von Frau Kopp
Chorklasse 2010 und Lehrer-Eltern-Schüler-Chor unter der Leitung von Bruno Rabung
Eltern-Lehrer-Schüler-Band zusammen mit Ralf Blank (Bass), Günter Engel (Saxofon), Bruno Rabung (Klavier), Jannik Webel (Posaune), Eckehard Zeyer (Schlagzeug) und Gregor Zeyer (Trompete). swe
