Baumholder wünscht US-Soldaten Glück

Baumholder. Cameron Richardson, Feldwebel bei der Zweiten Brigade, muss nun schon zum dritten Mal von Baumholder aus in den Irak ziehen. Das weiß Major Wayne Marotto, der Presseoffizier der Brigade. Ihm wird es wohl besonders schwer fallen, erneut für 15 Monate in das Krisengebiet zu ziehen

 Ein US-Soldat in Baumholder verabschiedet sich von seinem Sohn. Foto: atb

Ein US-Soldat in Baumholder verabschiedet sich von seinem Sohn. Foto: atb

Baumholder. Cameron Richardson, Feldwebel bei der Zweiten Brigade, muss nun schon zum dritten Mal von Baumholder aus in den Irak ziehen. Das weiß Major Wayne Marotto, der Presseoffizier der Brigade. Ihm wird es wohl besonders schwer fallen, erneut für 15 Monate in das Krisengebiet zu ziehen. Aber auch viele der anderen rund 4000 US-Soldaten der Zweiten Brigade gehen mit gemischten Gefühlen in den Irak. Schließlich sind aus den Einsätzen 2003/2004 und 2005/2006 insgesamt 48 Baumholderer Soldaten nicht mehr heimgekehrt. "Ich leide mit unseren Soldaten", sagt denn auch Baumholders Bürgermeister Peter Lang. Auch er hat in den vergangenen Jahren so manchen Trauergottesdienst auf dem US-Stützpunkt mitgemacht und ist sich bewusst: "Nicht alle kommen zurück."

Angst ist aber fehl am Platz. Das ist auch bei der gestrigen Verabschiedungs-Zeremonie zu spüren. Die Soldaten wirken gelassen, als die Fahnen eingerollt werden. Wenn auch die Angehörigen so manche Träne vergießen. Vielmehr sind die Soldaten von ihrer Ausbildung überzeugt, wie Generalleutnant Kenneth W. Hunzeker, kommandierender General des 5. Korps, sagt: "Ihr seid das richtige Team, um die Arbeit im Irak fortzusetzen." Schließlich stehe eine der prestigeträchtigsten Brigaden der Armee vor ihm - allen voran ihr Kommandeur Oberst Robert P. White.

Auch die Angehörigen vertrauen auf die gute Ausbildung. Charlotte Uriegas' Mann war schon in Afghanistan, in Saudi-Arabien und zwei Mal im Irak. Sie sagt: "Ich weiß, er ist in guten Händen. Er hat gut trainiert." Im Oktober und November wurden die Soldaten in Hohenfels auf ihre komplexen Aufgaben im Irak vorbereitet, es folgte ein mehrwöchiges Schießtraining in Grafenwöhr. Ab heute werden nach und nach Truppen ins Krisengebiet verlegt. Zunächst geht es nach Kuwait. Dort sammeln sie sich, nehmen ihre Geräte, die bereits in den vergangenen Wochen verschifft wurden, entgegen - und warten auf ihren Marschbefehl in den Irak, wo die Fahnen wieder ausgerollt werden.

Wo genau die Soldaten eingesetzt werden, will Marotto aus Sicherheitsgründen nicht sagen. Dafür nennt er die Aufgaben des Militärs: Die Soldaten werden die irakischen Sicherheitskräfte unterstützen sowie den irakischen Führern und der Bevölkerung helfen, die wichtigste Infrastruktur aufzubauen - alles in Abstimmung mit der Regierung. "Eine sichere und stabile Umgebung" sei das Ziel.

Und für Charlotte Uriegas und ihre drei Kinder ist Ablenkung angesagt: "Die Kinder treiben alle Sport, ich arbeite ganztags, wir reisen viel." Und sie versuche, keine Nachrichten im Fernsehen zu gucken. Denn die Bilder machen sie nur noch trauriger.

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