Archäologie und modernste Technik

Borg. Unsichtbares sichtbar machen, verborgene Spuren vorgeschichtlicher Zeiten aufspüren, ohne dabei den Spaten anzusetzen, Grabungsergebnisse naturgetreu für die Zukunft aufbewahren - was von jeher Wunschvorstellung der Archäologie war, beginnt modernste Technik heutzutage in die Wirklichkeit umzusetzen

 Eine neue Ausstellung in der Villa Borg befasst sich mit hochmodernen Technologien. Foto: VA

Eine neue Ausstellung in der Villa Borg befasst sich mit hochmodernen Technologien. Foto: VA

Borg. Unsichtbares sichtbar machen, verborgene Spuren vorgeschichtlicher Zeiten aufspüren, ohne dabei den Spaten anzusetzen, Grabungsergebnisse naturgetreu für die Zukunft aufbewahren - was von jeher Wunschvorstellung der Archäologie war, beginnt modernste Technik heutzutage in die Wirklichkeit umzusetzen.Gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart präsentiert der Archäologiepark Römische Villa Borg in der Sonderausstellung "Mit Hightech auf den Spuren der Kelten" einen faszinierenden Einblick in die neuartigen Möglichkeiten der Archäologie. Anhand verschiedenster Medien, zum Beispiel Computeranimation und dreidimensionaler Darstellung, sollen die hochmodernen Technologien vorgestellt werden.

Fortschritte in der Forschung

Ein Rückblick auf 150 Jahre Feldforschung zeigt, welche Pionierleistungen zur modernen archäologischen Feldforschung unserer Tage führten. Im 20. Jahrhundert trat die Luftbildarchäologie an die Seite der traditionellen archäologischen Forschung. Mit immer feineren Methoden gelingt es seither, Geländedenkmale aufgrund unterschiedlichster Bodenbegebenheiten und Bewuchsmerkmale aus der Luft zu erkennen und zu dokumentieren.

Heute wird die Luftbildarchäologie durch Laserscanning ergänzt und weitergeführt. Vom Flugzeug aus können ganze Landschaften mit Laserstrahlen abgetastet werden. Aus den Daten entstehen digitale Bilder des Geländereliefs. Wald, der den Blick auf den Boden verdeckt, kann man auf dem Bildschirm "wegrechnen".

Mit dem Laser-Blick durch das Blätterdach erschließen sich beeindruckende Geländedarstellungen, die eine neue Sicht auf Bodendenkmale erlauben. Geophysikalische Untersuchungen am Boden gewähren schließlich den Blick unter die Erdoberfläche. In den kartierten Messungen lassen sich verborgene archäologische Strukturen identifizieren.

Auch in der Grabungstechnik selbst hat Hightech Einzug gehalten. Mit modernsten Geräten, wie Tachymeter oder Laserscanner werden die Ausgrabungsbefunde digital erfasst und dreidimensional vermessen. Auf dieser Basis sind sensationelle Rekonstruktionen am Computer möglich. red

Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag, elf bis 18 Uhr) der Römischen Villa Borg zu besichtigen ist. Die Ausstellung ist im Eintrittspreis der Villa (Erwachsene vier Euro, Familien acht Euro, diverse Ermäßigungen) enthalten.

Hintergrund

Zur Ausstellung erscheint das Begleitheft "Mit Hightech auf den Spuren der Kelten". Herausgegeben von Jörg Bofinger und Matthias Merkl, mit Beiträgen von Otto Braasch, Jörg Bofinger, David Bibby, Matthias Merkl, Ralf Hesse, Martin Schaich und Harald von der Osten. Archäologische Informationen aus Baden-Württemberg Heft 58/Schriftenreihe des Keltenmuseums Hochdorf 8. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort