Arbeitgeber fördern Schulen

Saarbrücken. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) hat sich eine Verbesserung von Bildung und Ausbildung im Saarland auf die Fahnen geschrieben. Morgen startet im Deutsch-französischen Kindergarten Saarbrücken das Projekt "Haus der kleinen Forscher", bei dem die ME Saar schon die Kleinsten mit einfachen Experimenten für Technik begeistern will

 Die Metall-Arbeitgeber unterstützen Schulen beim Bau von Experimentierstationen. Foto: ME Saar

Die Metall-Arbeitgeber unterstützen Schulen beim Bau von Experimentierstationen. Foto: ME Saar

Saarbrücken. Der Verband der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes (ME Saar) hat sich eine Verbesserung von Bildung und Ausbildung im Saarland auf die Fahnen geschrieben. Morgen startet im Deutsch-französischen Kindergarten Saarbrücken das Projekt "Haus der kleinen Forscher", bei dem die ME Saar schon die Kleinsten mit einfachen Experimenten für Technik begeistern will. Das Projekt "Miniphänomenta" wiederum unterstützt Grundschulen. Hier können die Schulen Experimentierstationen für Schulflure und Klassenzimmer bauen, mit denen Physik praktisch nachvollziehbar wird. Der Unternehmensverband unterstützt die Projekte durch Schulungen für Lehrer und Bereitstellung der Bauanleitungen. "Durch die Projekte bereits in den frühen Jahren wollen wir die Begeisterung für Technik schon bei den Kleinsten wecken", sagte ME-Saar-Geschäftsführer Joachim Malter der SZ. "Auf diese Weise versuchen wir natürlich auch, dem drohenden Fachkräftemangel zu begegnen", fügte er hinzu.

Einen anderen Ansatz hat eine Qualitätsinitiative, die die ME Saar - finanziert von der ME-Saar-Stiftung - vor rund sechs Jahren ins Leben gerufen hat. "Der Grundansatz war die Frage, wie man in Schulen die Prozesse nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten optimieren kann", sagte Ingrid Lang, die das Projekt initiiert hat und es jetzt an ihre Nachfolgerin Tina Raubenheimer übergibt. Ziel der Initiative ist es, saarländische Schulen künftig nach den Kriterien eines Qualitätsmanagements zu zertifizieren.

Nachdem es laut Malter anfangs bei dem Projekt Ressentiments bei vielen Schulen gegen eine Kooperation mit "der Wirtschaft" gab, beteiligen sich mittlerweile 38 Schulen an dem Programm, das die Stiftung mit 40 000 bis 60 000 Euro pro Jahr finanziert. "Schulen sind meist selbstbestimmte Mechanismen, in denen Lehrer als Einzelkämpfer agieren", erklärte Lang. Über das Qualitätsprogramm würden Prozesse definiert, Verantwortungen festgelegt und Strukturen geschaffen, die es beispielsweise neuen Lehrern leichter machen, sich schnell in das System einzufinden. Malter, der dem Projekt gesellschaftspolitische Bedeutung zumisst, sieht es auch als Möglichkeit, die Qualität der Schulbildung zu verbessern: "Wenn Verantwortung definiert ist, steigt auch die Qualität", unterstrich Malter, der nicht nur der ME Saar, sondern auch der Vereinigung der saarländischen Unternehmensverbände (VSU) vorsteht.

Letztlich geht es dem Unternehmensverband mit der Investition in die Bildungsprojekte auch um eine Aufwertung des Standortes Saarland, wie Malter hervorhebt. Angesichts des voranschreitenden demographischen Wandels sei "es im Interesse der Unternehmen, dass die Bildungsqualität im Land ein hohes Niveau hat".

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