"Anweisen und in der Nähe bleiben!"

Völklingen. Was kann ich tun, damit mein Kind sein Zimmer aufräumt? Wie bekommt man den Nachwuchs dazu, die Hausaufgaben ordentlich zu machen? Solche und ähnliche Fragen standen am vergangenen Dienstagabend im Mittelpunkt der Elternschule der Völklinger Volkshochschule (VHS). Im Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium referierte Bernhard Thull zum Thema "Chaos und Ordnung"

Völklingen. Was kann ich tun, damit mein Kind sein Zimmer aufräumt? Wie bekommt man den Nachwuchs dazu, die Hausaufgaben ordentlich zu machen? Solche und ähnliche Fragen standen am vergangenen Dienstagabend im Mittelpunkt der Elternschule der Völklinger Volkshochschule (VHS). Im Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasium referierte Bernhard Thull zum Thema "Chaos und Ordnung". "Anweisen und in der Nähe bleiben!", lautete der zentrale Ratschlag des Studiendirektors a. D. an die rund 20 Mütter und Väter. Beispiel Hausaufgaben: Statt zu verhandeln, sollten die Eltern einmal deutlich sagen, was zu tun ist - dann wird gearbeitet. Fragen zu den Hausaufgaben sind erlaubt, andere Diskussionen tabu. Verlassen die Eltern den Raum, lässt sich das Kind schnell ablenken und verfällt in alte Verhaltensmuster.Bei Erfolgen sollten die Söhne und Töchter belohnt und gelobt werden - nicht überschwänglich, aber konsequent. Ständige Belehrungen bringen nichts, logische Konsequenzen sind wichtig: Wer später als vereinbart mit den Hausaufgaben beginnt, muss eine halbe Stunde dranhängen - und verpasst womöglich seine Lieblingssendung. Ein pauschales Fernsehverbot hingegen ist wirkungslos und macht die Glotze erst richtig interessant. Wer den Nachwuchs als "dumm", "frech" oder "faul" etikettiert, wählt den falschen Weg. "Du bist in Ordnung!", ist die bessere Botschaft. Gemeinsam kann man dann versuchen, Ordnung ins Chaos zu bringen. Eltern müssen das Verhalten, das die Kinder ändern sollen, konkret benennen, Regeln aufstellen und wie in allen Erziehungsfragen mit gutem Beispiel vorangehen. "Nicht aus Fehlern wird man klug, sondern aus der Berichtigung von Fehlern", versicherte Thull. Bei kleinen Kindern muss das Fehlverhalten deshalb sofort korrigiert wird.Wenn die Mutter ständig hinterher räumt, gibt es für den Nachwuchs keinen Grund, etwas zu ändern. Wird jedoch ein achtlos liegen gelassenes Spielzeug aus Versehen zertrampelt, überdenkt das Kind sein Verhalten. Dabei sollten die Eltern Geduld zeigen und nicht direkt den großen Wurf erwarten: Auch kleine Schritte führen zum Ziel.In einem abgesteckten Bereich können die Jungs und Mädchen, so Thulls Rat, durchaus die volle Verantwortung übernehmen, ihrer Kreativität freien Lauf lassen - und Albert Einstein nacheifern. Der Nobelpreisträger war sich sicher: "Nur kleine Geister halten Ordnung, Genies überblicken das Chaos!" "Klick Safe" heißt das nächste Thema der VHS-Elternschule: Am 17. März, 19.30 Uhr, spricht der Medienpädagoge Martin Weber im Kombi-Saal des Geislauterner Warndt-Gymnasiums über sichere Surfen im Internet.

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