"Genervtes Pflegepersonal in der Uniklinik Homburg"

Homburg. Morgens las Hans-Jürgen Burkart in der SZ einen Artikel über eine Umfrage, in der Patienten eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung beklagten. Wenige Stunden später habe er selbst die Schwachpunkte erlebt

Homburg. Morgens las Hans-Jürgen Burkart in der SZ einen Artikel über eine Umfrage, in der Patienten eine Verschlechterung der Gesundheitsversorgung beklagten. Wenige Stunden später habe er selbst die Schwachpunkte erlebt. Seine Frau musste für eine Leberpunktion nüchtern zur stationären Aufnahme in der Inneren Medizin der Uni-Klinik Homburg erscheinen: "Erst nach drei Stunden Wartezeit bekam sie ein Zimmer zugewiesen", sagt der SZ-Leserreporter.

Der Eingriff sei dann erst nach knapp drei weiteren Stunden vorgenommen worden. Bis 18 Uhr habe sich danach weder eine Pflegekraft der Station bei der Patientin vorgestellt noch sich nach ihrem Befinden erkundet, bemängelt Burkart. Zudem habe seine Frau erst um 21 Uhr - und auch nur auf Nachfrage - nach über 25 Stunden ohne Nahrung ihr erstes Essen erhalten. Als der Homburger seine Frau besuchen wollte, habe das Pflegepersonal erst geantwortet, dass sie gar nicht auf der Station liegen würde. Zudem habe das Personal "genervt" reagiert. Auch die geforderte Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung habe er nicht rechtzeitig erhalten.

Am Entlassungstag sei der Patientin versprochen worden, dass man sich später noch telefonisch bei ihr melden und ihr mitteilen würde, wie sie ihre Medikamente einnehmen müsse. Doch auch dies habe man versäumt. Dass dem Personal die Zeit gefehlt habe, glaubt Burkart, der selbst früher 35 Jahre Krankenpfleger war, nicht. Während drei Pflegekräfte im Dienstzimmer gesessen hätten, habe ein Schüler allein die Patienten versorgt.

Die Pflegedienst-Leitung der Station habe "organisatorische Fehler" eingeräumt, die zu Verzögerungen geführt hätten, erklärt Professor Hans Köhler, Ärztlicher Direktor des Universitäts-Klinikum, auf SZ-Anfrage. Eine Mitarbeiterin habe dem Ehepaar Auskunft über ihre Beschwerde erteilt und sich bei der Patientin entschuldigt. "Damit solche Vorfälle sich nicht wiederholen, sind wir dabei, den Sachverhalt im Detail zu prüfen", so Köhler. mv

Den Tipp für den Artikel bekamen wir von SZ-Leser-Reporter Hans-Jürgen Burkart aus Homburg. Wenn Sie auch Spannendes zu erzählen und Fotos gemacht haben, wenden Sie sich per SMS/Fax, MMS mit Foto an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder per Mail an leser-reporter@sol.de

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