Saarländer schützen Atatürk-Mausoleum

Izmir/Hülzweiler. Die Begeisterung in der Türkei ist groß. Halil Eskici, Archäologe der Universität Izmir, gerät ins Schwärmen: "Jahrzehntelang haben wir auf der ganzen Welt nach geeigneten Produkten zum Schutz unserer antiken Stätten gesucht. Jetzt haben wir eine Lösung , die unsere sehr hohen Ansprüche erfüllt", sagt Eskici

Izmir/Hülzweiler. Die Begeisterung in der Türkei ist groß. Halil Eskici, Archäologe der Universität Izmir, gerät ins Schwärmen: "Jahrzehntelang haben wir auf der ganzen Welt nach geeigneten Produkten zum Schutz unserer antiken Stätten gesucht. Jetzt haben wir eine Lösung , die unsere sehr hohen Ansprüche erfüllt", sagt Eskici. Als Chefkoordinator im Auftrag der türkischen Regierung betreut er ein ganz besonderes Projekt. Und hat dazu Saarländer eingebunden. Es geht um den Schutz des riesigen Mausoleums des türkischen Staatsgründers Kemal Atatürk vor Schmutz, Beschädigungen und Verfall. Gewährleisten soll dies das Unternehmen Nanopool aus Hülzweiler. Rund 750000 Quadratmeter Fläche sind zu bearbeiten. Die im Umfeld befindliche 260 Meter lange Löwenstraße mit zahlreichen Skulpturen und Säulen aus weißem Kalkstein sind nach Firmenangaben bereits erfolgreich behandelt. Das Verfahren der Saarländer zur Veredelung von Oberflächen und zum Schutz vor negativen Einflüssen habe sich in der Türkei herumgesprochen, da Nanopool schon länger vor Ort mit einer Vertretung und mit Aufträgen präsent ist.Nanopool-Geschäftsführer Sascha Schwindt erläuterte gestern gegenüber unserer Zeitung das Verfahren: "Wir tragen flüssiges Glas auf die Oberfläche auf. Das Lösungsmittel Wasser verdunstet, so dass eine unsichtbare Schutzschicht aus Glas entsteht, die atmen kann." Über den Auftragswert will Schwindt noch nichts verraten. Er dürfte in die Millionen gehen. Er stellt in Aussicht, dass das Unternehmen zu den bisher 20 Beschäftigten wohl weitere einstellen wird. Denn es winken bereits weitere Aufträge. In Zentralanatolien hat Nanopool bereits Bereiche einer Ausgrabungsstätte veredelt, in der 4000 Jahre alte Lehmsteine eine Schutzschicht erhielten. Chefkoordinator Eskici lässt jetzt schon durchblicken, was für die Saarländer noch zu holen ist: "Unser Ziel ist es, möglichst viele der über 130 archäologischen Ausgrabungen in der Türkei auf diese Weise zu schützen." Schwindt versichert, mit dem Verfahren sei Nanopool in der Lage, "einen Beitrag zum Erhalt der wertvollsten Kulturstätten der Welt zu leisten". Das Expertenwissen der Saarländer wird auch aus Ägypten und Italien angefragt. Details nennt Schwindt nicht. Auf Anfrage dementiert er aber auch nicht, dass der Vatikan von den Kenntnissen der Saarländer wisse. Und in Ägypten wartet schon lange die Sphinx auf eine Nasenbehandlung. "Wir können helfen, die wertvollsten Kulturstätten der Welt zu erhalten."Sascha Schwindt, Nanopool-Geschäftsführer

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