Zweibrücken ist ein einziges Tollhaus
Zweibrücken. Schräge Vögel, schelmische Clowns, kecke Zwerge und finstere Teufel tummeln sich in der Innenstadt. Sie alle sind getrieben von einem einzigen Wunsch: zu feiern, dass die Schwarte kracht. Es ist Fastnachtsdienstag. Der Aschermittwoch und damit das Ende der fünften Jahreszeit naht bedrohlich
Zweibrücken. Schräge Vögel, schelmische Clowns, kecke Zwerge und finstere Teufel tummeln sich in der Innenstadt. Sie alle sind getrieben von einem einzigen Wunsch: zu feiern, dass die Schwarte kracht.Es ist Fastnachtsdienstag. Der Aschermittwoch und damit das Ende der fünften Jahreszeit naht bedrohlich. Doch bevor es soweit ist, wollen die Narren noch einmal so richtig in die Vollen langen. Der traditionelle Umzug in der Rosenstadt ist ihnen der willkommene Anlass. Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Narren, und so setzt sich der Tross der bunt geschmückten Wagen exakt um 14.11 Uhr von der Festhalle an in Bewegung. Endlich ist es soweit. Der Höhepunkt der Session ist da. Zehntausende Narren säumen erwartungsfroh die Straßen, klatschen, schunkeln und tanzen, sobald sich die 22 Wagen und sechs Musikgruppen, insgesamt rund 500 Beteiligte, nähern. "Alleh hopp, alleh hopp", schallt es von den Fahrzeugen. Bonbons hageln in die Menge. Nichts wie ran an die Süßigkeiten, denken sich nicht nur die kleinen Besucher und stürzen sich wieselflink auf das Zuckerwerk. "Klasse Stimmung. Wahnsinn, was hier los. Ich schätze mal, es sind bestimmt 30 000 Menschen, die heute zum Umzug gekommen sind, ein Glück, dass das Wetter mitspielt", strahlt Bodo Heintz, Präsident des Karnevalvereins Zweibrücken, über die Menge an Feierwütigen - und greift wieder zum Mikrofon: "Alleh hopp, alleh hopp!"
Viele lachen über den Motivwagen der "Lautrer Jungs". Dort prangt ein Transparent, darauf ein Seitenhieb in die Landeshauptstadt: "Die Meenzer gugge ganz scheen bleed, wenn am Schluss de Betze obbe steht." Kaum ist der Wagen vorbeigezuckelt, vergeht den meisten aber schon das Lachen. Die "Schlossbergteufel", eine Gruppe Narren, die finstere Holzmasken trägt, jagt den Kiebitzen wohlige Schauer über den Rücken. Zornig kläffen die Hunde die Höllen-Vertreter an. Und weiter zieht der närrische Lindwurm. Das Ziel ist der Alexanderplatz. Hier steigt das große Finale. Zelte und Imbissbuden stehen bereit. Nichts wie hin. Gefastet werden muss noch früh genug. > Seite 18: Bericht