Sechs-Millionen-Neubau im Gefängnis

Zweibrücken. "Wenn die Küche nicht stimmt, rappelt der Knast", weiß Albert Stürmer aus Erfahrung. Deshalb freut sich der Leiter der Zweibrücker Justizvollzugsanstalt (JVA) auch ganz besonders, dass die Gefängnis-Küche bald in einen Neubau umziehen kann. Zwar sei das Essen in der Anstalt nicht schlecht

Zweibrücken. "Wenn die Küche nicht stimmt, rappelt der Knast", weiß Albert Stürmer aus Erfahrung. Deshalb freut sich der Leiter der Zweibrücker Justizvollzugsanstalt (JVA) auch ganz besonders, dass die Gefängnis-Küche bald in einen Neubau umziehen kann. Zwar sei das Essen in der Anstalt nicht schlecht. Aber die Ausstattung der Küche sei dermaßen veraltet, dass hier dringend etwas getan werden müsse. Im Sommer soll es losgehen. Zunächst muss das Gebäude abgerissen werden, in dessen Obergeschoss sich heute Schulungsräume befinden und wo im Erdgeschoss zurzeit Gefangene für eine Recycling-Firma ausgediente Computer zerlegen beziehungsweise für einen anderen Auftraggeber Gartengeräte zusammenbauen. Dann wird mit dem zweigeschossigen Neubau begonnen, in dessen Erdgeschoss neben der Küche auch der Einkaufsraum für die Gefangenen untergebracht werden soll, der sich momentan noch im Verwaltungsgebäude befindet. Ins Obergeschoss des Neubaus werden laut Stürmer die Schuhmacherei, Buchbinderei und möglicherweise die Polsterei der Anstalt umziehen. Rund sechs Millionen Euro investiert das Land Rheinland-Pfalz in den etwa 1800 Quadratmeter großen Neubau, berichtet der Anstaltsleiter. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren. Zwar stehe der Rohbau wohl schon nach einem dreiviertel Jahr. Bis aber der Innenausbau fertig und die Küche eingerichtet sei, vergehe mindestens noch ein weiteres dreiviertel Jahr.Stürmer rechnet während der Bauzeit mit einem "erheblichen Personalaufwand" in der Justizvollzugsanstalt. So müsse jedes Fahrzeug besonders kontrolliert werden, das zur Baustelle fährt, damit keine unerlaubten Dinge ins Gefängnis gelangen. Aber auch, wenn die Baustellenfahrzeuge die Justizvollzugsanstalt wieder verlassen, werden sie einer strengen Kontrolle unterzogen. Um den Vollzugsbeamten diese "enorme Zusatzbelastung" nicht zu lange zumuten zu müssen, hofft Stürmer, dass der Neubau zügig über die Bühne geht.

Die JVA Zweibrücken ist die zentrale Berufsbildungsstätte für alle rheinland-pfälzischen Gefängnisse und bietet 200 Ausbildungsplätze in 13 Ausbildungsberufen. Sie arbeiten unter anderem zusammen mit ausgebildeten beziehungsweise angelernten Gefangenen in den Eigenbetrieben der JVA, die auch Aufträge für Privatleute ausführen - der Schreinerei, Buchbinderei, Baumschule/Gärtnerei, Kfz-Werkstatt, Schlosserei, Schneiderei/Polsterei oder Schuhmacherei.

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