Ausstellung in der Bipontina Vor 450 Jahren starb Herzog Wolfgang

Zweibrücken · Eine Ausstellung anlässlich des Todestags gibt Einblicke in sein Leben.

 Bibliotheksleiterin Rebecca Anna vor historischen Ausstellungsstücken aus dem 16. Jahrhundert.

Bibliotheksleiterin Rebecca Anna vor historischen Ausstellungsstücken aus dem 16. Jahrhundert.

Foto: Margarethe Lehmann

(fro) Gut 50 Geschichtsinteressierte waren in die Bibliotheca Bipontina gekommen, zu sehen und zu hören, was Bibliotheksleiterin Rebecca Anna und Studiendirektorin Anita Bischoff unter Mithilfe von Studentinnen der Uni Saarbrücken, zusammengetragen haben. Wertvolle Bücher aus dem Bestand der Bipontina und dem Herzog-Wolfgang-Archiv, einige aus dem 16. Jahrhundert, noch zu Lebzeiten des Herzogs, sind ausgestellt. Sogar ein handschriftlicher Bericht eines Kriegsteilnehmers des Feldzugs der herzoglichen Streitmacht gegen Frankreich für die Überzeugungen der Hugenotten im Jahr 1569 ist einzusehen. Der diente dann auch den Vortragenden des Abends, um den Feldzug und den Tod des Herzogs zu dokumentieren. „Unbedingte Objektivität kann bei einem Mitglied der Führungsebene im nahen Umfeld des Herzogs wohl nicht durchgehend erwartet werden“, betonte Anna. Deutlich wurde die blutige Brutalität des Kriegshandwerks, ein Menschenleben zählte nicht viel. Am Ende wurde der Herzog selbst verletzt und starb 1569 an der schweren Entzündung der Wunde, heute würde man wohl sagen an Sepsis, im Alter von 43 Jahren. Über das Alltagsleben der historischen Person ist nur wenig überliefert. Aus einem erhaltenen Dienerbuch, aus der umfangreichen Kirchenordnung und anderen Werken aus dem Gründungsbestand der Herzog-Wolfgang-Bibliothek ist weniges nachzulesen. Das Herzog-Wolfgang-Gymnasium verdeutlichte die bildungsorientierte Fortschrittlichkeit des Fürstentums. Der Zweibrücker Stadtpolitik war dieses Vermächtnis nichts wert, sie schaffte das Gymnasium trotz damals anhaltender, aber letztlich vergeblicher Proteste aus der Bevölkerung, ab.

Den Vortrag hielt Rebecca Anna, Anita Bischoff las aus der Originalhandschrift vor, die hautnah das Zeitgeschehen verzeichnet. So entstand ein lebhaftes Bild der damaligen kriegerischen Zeit. Anwesend war auch Dr. Annette Gerlach vom LBZ (Landesbibliothekszentrum). Sie ehrte Anita Bischof für ihre nimmermüde ehrenamtliche Tätigkeit.

War der Herzog nun ein guter- oder? Auf jeden Fall war er ein weitsichtiger fortschrittlicher Herrscher, wie an diesem spannenden Abend zu erfahren war. Die interessante Ausstellung ist noch bis zum 27. September in den Räumen der Bibliotheca Bipontina zu sehen.

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