Quartierstreff bietet Weg aus der Einsamkeit

Das Alter bringt für die Menschen nicht nur gesundheitliche Probleme. Immer mehr Senioren sind auch einsam. Diese Erfahrung machten Mitarbeiter des Roten Kreuzes beim Zustellen des "Essens auf Rädern", bei dem sie oft die einzigen Ansprechpartner für die Kunden seien.

Vor allem in den Ixheimer Breitwiesen leben viele ältere Leute allein und haben deshalb auch wenig Kontakte zu ihren Nachbarn , wie Hans Prager, Leiter des sozialen Service beim DRK Zweibrücken, in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur berichtet.

Deshalb hat sich der Hilfsdienst vor eineinhalb Jahren entschlossen, einen Treffpunkt einzurichten. Dieser sei keine neue Form der Senioren-Tagesstätte, sondern biete den Menschen die Gelegenheit zu ein paar gemeinsamen Stunden mit Bekannten und Nachbarn . Den Besuchern werde auch ein Mittagessen serviert. Freitags stehe ein Frühstück auf dem Programm, zu den die Zutaten jeder selbst mitbringe. Am Donnerstag gebe es zudem noch einen Kaffeenachmittag. Die Gäste könnten neben einem gemütlichen Plausch sich die Zeit mit Spielen vertreiben.

Viele nutzen auch die Gelegenheit, um mit anderen ihre Sorgen und Nöte auszutauschen, berichtet Prager.

Die Wohnung für den sogenannten Quartierstreff habe die Gewobau (Gesellschaft für Wohnen und Bauen) dem DRK kostenlos zur Verfügung gestellt. Außerdem zahle die Gewobau einen Zuschuss zu den Energiekosten. Die Einrichtung bringe nicht nur Vorteile für die Besucher. So könnte die Stadt auch Geld sparen, wenn durch den Treff der Aufenthalt von älteren Menschen in einem Pflegeheim hinausgezögert wird.

Die Einrichtung erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit. Zwischen 40 und 50 Anwohner kämen im Durchschnitt wöchentlich - viele davon auch mehrmals. Zeitweise gebe es sogar Platzprobleme, die aber vom DRK immer gelöst werden können. Es handele sich bei den Quartierstreff-Besuchern um Menschen aus dem Wohngebiet Breitwiesen, Meiereiwiesen und Langentalstraße.

"Leider sind viele von ihnen nicht mehr mobil", bedauert Prager, der aber betont, dass es dem DRK nicht möglich sei, die Leute von Zuhause abzuholen. Die Einrichtung werde von einer hauptamtlichen Mitarbeiterin und zwei festen ehrenamtlich Tätigen betreut. Einen Einsatz von freiwilligen Helfern findet Prager nicht praktikabel, da bei diesen aus Zeitgründen öfter mit Ausfällen zu rechnen sei.

Das Quartierstreff des DRK (Deutsches Rotes Kreuz ) in der Tilsitstraße 62 im Zweibrücker Stadtteil Ixheim hat montags bis mittwochs und freitags zwischen zehn und 14 Uhr geöffnet. Donnerstags steht die Einrichtung zwischen zwölf und 16 Uhr für alle interessierten Bürger zur Verfügung.

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