Neues von Mannlich und Co.

Zweibrücken · Der Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs, der das Zweibrücker Mannlichhaus gehört, ist es gelungen, ihre Werkesammlung zu erweitern. Diesmal mit Leihgaben aus der Ike und Berthold Roland-Stiftung.

 Professor Harald Lehmann stellt im Mannlichhaus neueste Exponate vor. Foto: leh

Professor Harald Lehmann stellt im Mannlichhaus neueste Exponate vor. Foto: leh

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Johann Christian Mannlich ist sicher die größte Künstlerpersönlichkeit im Herrschaftsbereich Herzog Christian IV. und seines Nachfolgers Herzog Karl II. August gewesen. Das Zweibrücker Mannlichhaus widmet sich mit einem feinen Museum diesem Künstler und seinen Schülern Georg Friedrich Meyer, Karl Kaspar Pitz und anderen.

Immer wieder gelingt es der Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs, der das Mannlichhaus gehört, ihre Werkesammlung zu erweitern, jetzt wieder durch Leihgaben aus der Ike und Berthold Roland-Stiftung. Roland war Direktor des Landesmuseums Mainz und von Schloss Ludwigshöhe. "Mannlich begleitete mich ein Leben lang", sagt er.

Wie akribisch und geradezu liebevoll er diese Begleitung lebte, zeigt ein besonderes Ausstellungsstück: Auf seinem berühmten Verlobungsbild, das von Berthold Roland wieder entdeckt und nun in der Villa Ludwigshöhe zu sehen ist, bildet Mannlich auch ein Gewehr des Pfalz-Zweibrücker Büchsenmachers Riegel, Carlsberg in Originalgröße ab. Ein gleiches Gewehr von Riegel ist nun in der Sammlung im Mannlichhaus im Original zu sehen.

Derartige Feinheiten sind es, die das Mannlich-Museum unter anderem auszeichnen: Beinahe jedes Exponat könnte eine schöne Geschichte abgeben. Eine andere Leihgabe aus der Stiftung ist das Originalnotenbuch (Autograph) der Oper "Orpheus und Eurydike" von Christoph Willibald Gluck , die die Oper gewissermaßen revolutionierte. Gluck weilte auf seinen Fahrten zwischen Paris und Wien auch in Zweibrücken . Mannlich schreibt in seiner Biografie "Histoire de ma vie" von einigen Begegnungen mit Gluck in Zweibrücken , berichtet auch von einer heiter bis beinahe heiklen Liebelei des berühmten Komponisten in Zweibrücken .

Ausgestellt sind auch Kupferstiche aus oder über diese Zeit, zum Teil von Schülern Mannlichs, die äußerst interessant sind und neue Einblicke vermitteln. Professor Harald Lehmann vom Vorstand der Stiftung hält fest: "Wer über Mannlich wissenschaftlich arbeitet oder sich interessiert, landet mit Sicherheit in diesem Haus, das Eigentum Mannlichs war"; authentischer geht es nicht.

Die Übergabe der Werkesammlung der Stiftung findet am 26. Juli um elf Uhr im Mannlichhaus, Herzogstraße 8, statt. Für die musikalische Umrahmung sorgt Sophie Barili, Flöte.

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