"Gut," aber entgegen mancher Medienberichten wohl nicht der beste Bondfilm aller Zeiten - so lautet das Fazit vieler Besucher der Vorpremiere des neuen James Bond Films "Spectre" am Mittwochabend im Zweibrücker Cinema Europa. Kinobesucher Alex sagt: "Die alten Bond-Filme hatten einfach mehr Charme. Die neuen Filme versuchen sich in einer Reihe mit Filmen wie der Bourne-Trilogie zu stellen. Das ist zwar ganz nett, aber die alten Bond-Filme sind einfach besser."

Robin Koch findet den Film "auf jeden Fall empfehlenswert". Wie viele andere Besucher hatte er sich auf gute Actionszenen, schöne Autos und britischen Humor gefreut. "Der Film hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Es waren weniger Actionszenen als in den vorherigen Filmen, aber das hat nicht geschadet," erklärt er. Jedoch rät er Zuschauern, sich vorher zumindest die letzten drei Bond-Filme anzuschauen, um in der Lage zu sein, den Film auch wirklich zu verstehen: "Es ist interessant, dass Bond in diesem Film sozusagen zu seinen Wurzeln zurückkehrt und man Bösewichte aus vorangehenden Filmen wieder begegnet und jetzt versteht, wie alles so zusammenhängt."

Patrick Leiner schätzt diesbezüglich vor allem die Darbietung des österreichischen Schauspielers Christoph Waltz , der im aktuellen Streifen Bonds Erzfeind spielt: "Ich hätte nicht gedacht, dass seine Rolle so groß ist, und bin wirklich positiv überrascht."

Für Uli Weber war die Vorpremiere am Mittwochabend ein ganz besonderes Ereignis. Anders als die restlichen 220 Besucher, mussten er und sein Freundeskreis sich nicht den Kinosaal mit Fremden teilen. Einen ganzen Kinosaal hatte Weber für sich und rund 85 Freunde angemietet, um sich gemeinsam den Film anzuschauen. Abgerundet wurde die Privatvorstellung mit Häppchen und Getränken im Lounge-Bereich des Cinema Europa. "Wir sind eine Clique von zirka 17 Leuten aus Zweibrücken und Umgebung, die sich schon seit dreißig Jahren regelmäßig zum Stammtisch treffen", erklärt eine Frau, "Uli hat uns und den erweiterten Freundeskreis jetzt schon zum dritten Mal zu einer privaten Bond-Premiere im Kino eingeladen. Das ist schon ein tolles Erlebnis."

Als gestandener Bond-Fan hat Weber der Film sehr gut gefallen. Besonders die spektakuläre Verfolgungsszene durch Rom mit dem Jaguar C-X75 und dem Aston Martin DB10 hatte es ihm und seinen Freunden angetan.

Außerdem schätzen sie, dass es nicht so ein "Hau-drauf-Film" war, wie frühere Bond- Filme mit Daniel Craig: "Die Actionszenen waren immer noch gut, aber der Film war im Allgemeinen nicht so hektisch." Denn neben Action- und Autoliebhabern kommen auch Freunde von ehrfürchtigen szenischen Einstellungen, wie man sie aus anderen Filmen von Regisseur Sam Mendes kennt, auf ihre Kosten.