Mit Swing durchs Leben

Zweibrücken · Musik bestimmte Herbert Kerns Leben. An diesem Samstag feiert er seinen 80. Geburtstag. Die Musik hat auch heute noch seinen Platz, außerdem entdeckte er mit seiner Frau die Leidenschaft für Kurzreisen.

 Herbert Kern in seinem Haus mit seinem geliebten Cello. Foto: leh

Herbert Kern in seinem Haus mit seinem geliebten Cello. Foto: leh

Foto: leh

Herbert Kern ist ein Zweibrücker Urgestein, eigentlich ja Niederauerbacher, "aber was sollen diese Unterschiede heute noch", sagt er, "jetzt bin ich Zweibrücker!" Er besuchte aber natürlich die Grundschule im Ackerweg acht Jahre. Es waren keine guten Jahre, es herrschte Krieg. "Als die Schulzeit um war, gab's keine große Berufsauswahl für mich. Niederauerbacher arbeiteten meist in der Schuhfabrik. So fing auch ich bei Dorndorf an."

Als sich in der Datenerfassung allmählich das Hollerith-Lochkartensystem durchsetzte, wurde Herbert Kern dafür abkommandiert. "So machte ich die gesamte Entwicklung bis hin zum modernsten Computer mit durch und wurde mit der Zeit zum Spezialisten." Es war ein interessanter und auch einträglicher Job. "1999 ging ich in Rente, aber wie das so ist bei Rentnern, die Hände in den Schoß legen, gibt's bei mir nicht so oft." Mit zwölf Jahren begann er Cello zu spielen. Bald aber ging er zum Saxophon über. Und 1952 mit der Gründung der Tanzkapelle Blau-Weiß nahm das Leben Tempo auf. "Wir waren in ganz Deutschland unterwegs, anfangs fast jedes Wochenende. Das ging so 49 Jahre lang. Später gründeten wir die Feuerwehrkapelle, die dann zur Stadtkapelle wurde. Musik bestimmte unser Leben, immer dabei an vorderster Front zum Beispiel Erwin Plickat, der ja auch heute noch hin und wieder gern auftritt".

Christel, seit 1959 Ehefrau des Jubilars, war naturgemäß viel allein, als Mutter dreier Kinder hatte sie alle Hände voll zu tun. Ein Sohn, Andreas, führt eine private Musikschule in Niederauerbach. "Dort bin ich noch heute sozusagen Mann für alles, vom Hausmeister bis zu den Finanzen, die Arbeit geht nicht aus." Und der Garten am Haus will gepflegt sein, und fünf Enkel wollen Oma und Opa sehen.

Für große Reisen bleibt keine Zeit, außerdem haben beide "Kerns" ihre Liebe zu Kurzreisen entdeckt, zumal Herbert Kern noch heute im 10. Jahr im Salonorchester Theo Reinhard Cello spielt, wofür auch geübt werden muss. Das macht er jeden Dienstag im Keller bei Reinhard. Musik bestimmte und bestimmt sein Leben, und so soll es noch lange sein.

Gefeiert wird an diesem Samstag im protestantischen Gemeindehaus in Niederauerbach neben der Zwinglikirche, mit dabei das Salonorchester. "Wenn ein Musiker Geburtstag hat, dann kommen auch immer viele Musiker und feiern mit", sagt Herbert Kern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort