Jazzweekend am Hofenfels-Gymnasium Junge Leute und der Jazz

Zweibrücken · Schüler des Hofenfels-Gymnasiums zeigten beim Jazzweekend ihr Können.

 Sextett mit zwei Sängerinnen: Die Jazz-Combo der „Großen“ wagte sich an schwieriges Material.

Sextett mit zwei Sängerinnen: Die Jazz-Combo der „Großen“ wagte sich an schwieriges Material.

Foto: Sebastian Dingler

Wie bringt man jungen Leuten den Jazz näher? Am Hofenfels-Gymnasium ist das seit vielen Jahren die Aufgabe von Musiklehrer Matthias Wolf. Der Bassist ist selbst leidenschaftlicher Jazzmusiker und betreibt innerhalb seines Berufes eine tolle Talentförderung. Wenn Wolf nächstes Jahr in Rente geht, wird er diesbezüglich eine Lücke hinterlassen, die dann wohl von Musiklehrer Sebastian Voltz ausgefüllt wird. Der Pianist ist ebenfalls ein in der Region renommierter Jazz-Musiker.

Am meisten freue sich Wolf darauf, so sagte er beim Abschlusskonzert des Hofenfels-Jazzweekend, nicht mehr morgens um sechs Uhr aufstehen zu müssen. Er schloss aber nicht aus, dass er bei der nächsten Auflage des Workshops wieder dabei ist. „Da helfe ich denen, das ist doch klar“, sagte er. Zwei Tage langen hatten drei Bands Zeit, um ihr Programm fürs Abschlusskonzert einzuüben – es war unter diesen Umständen sehr beachtlich, was die Schüler zustande brachten. Neben Wolf und Voltz waren die bewährten Mitstreiter Uli Geßner, Christof Heringer, Tobias Weber und Sebastian Weber als Dozenten im Einsatz, allesamt hochkarätige Instrumentalisten. Das Konzert im voll besetzten Musiksaal begann mit den jüngsten Musikern, die von Sebastian Weber und Heringer betreut wurden. Letzterer fand es „beachtlich, in welcher geordneten Atmosphäre man mit den jungen Leuten arbeiten konnte“. Das zeigte sich dann auch im Vortrag. Blue Bossa, ein Stück mit einigen Akkordwechseln, wurde da schon prima durchgearbeitet, ebenso zwei Blues-Stücke (der Jazz beruht ja auf dem Blues) und der immer zum Repertoire gehörende „Watermelon Man“. Gerade Saxofonistin Luisa Buchheit und Schlagzeuger Jakob Betz machten Hoffnung für die Zukunft des Jazz’ am Hofenfels. „Perfekt!“, entfuhr es Heringer am Ende eines Stückes.

Uli Geßner konnte dann mit den vom Können und Alter her mittleren Schülern das Niveau noch etwas höher schrauben. Nach den Instrumentalnummern, bei denen vor allem Nick Bücklein eine gute Figur am Saxofon machte, kamen mit Viktoria Siegle und Maxine Staut zwei Gesangstalente auf die Bühne, die sich bei Sunny und Summertime abwechselten. Beide durften auch bei den „Großen“ noch mal mitmachen – und sorgten dabei für einen gelungenen Farbtupfer.

Die 18-jährige Viktoria sagte, sie habe schon mal vor einer großen Menge gesungen und zeigte sich von daher ebenso wenig aufgeregt wie die 15-jährige Maxine, die seit drei Jahren Gesangsunterricht nimmt und bereits in Musicals aufgetreten ist. Für beide war es aber der erste Berührungspunkt mit dem Jazz. „Man muss da erstmal reinkommen“, meinte Maxine, aber, so meinte Pianistin Lena Süs: „Durch die Schule ist man da schon sehr geprägt.“ Zum Abschluss gab Wolf den etwa 100 Zuhörern mit: „Ich denke, es war toll für euch zu sehen, dass der Jazz nicht so gruselig ist, wie manche Leute meinen.“

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