Gastwirte sehen Biergarten-Pläne der Gewobau mit gemischten Gefühlen

Zweibrücken. Na dann Prost! Oder vielleicht lieber doch nicht? Die hiesigen Gastwirte sind unentschlossen, ob sie auf die Biergarten-Pläne der Gewobau zünftig mit einer Maß anstoßen sollen, oder ob ihnen das Vorhaben möglicherweise eher aufstößt

 Die Krüge - hoch? Nicht jedem Gastronom in Zweibrücken ist zum Feiern zumute, wenn er über den Plan der Gewobau, einen großen Biergarten auf dem Campingplatz-Gelände zu errichten, nachdenkt. Foto: Hirschberger/dpa

Die Krüge - hoch? Nicht jedem Gastronom in Zweibrücken ist zum Feiern zumute, wenn er über den Plan der Gewobau, einen großen Biergarten auf dem Campingplatz-Gelände zu errichten, nachdenkt. Foto: Hirschberger/dpa

Zweibrücken. Na dann Prost! Oder vielleicht lieber doch nicht? Die hiesigen Gastwirte sind unentschlossen, ob sie auf die Biergarten-Pläne der Gewobau zünftig mit einer Maß anstoßen sollen, oder ob ihnen das Vorhaben möglicherweise eher aufstößt.Vor knapp einem Monat ging die Gewobau (Gesellschaft für Wohnen und Bauen) mit ihrem Plan in die Öffentlichkeit, auf dem Areal des Campingplatzes an der Schließ einen großen bayerischen Biergarten zu errichten (wir berichteten). Seitdem wird das Vorhaben in der Rosenstadt diskutiert. Der Merkur wollte wissen, wie Gastwirte in und um Zweibrücken darüber denken.

Thorsten Albrecht, Inhaber des "Hobbit" und Mitinhaber des "Café Pastis", begrüßt die Gewobau-Pläne. "Es ist positiv für Zweibrücken, wenn es hier ein breites gastronomisches Angebot gibt. Viele jammern sicher über die Konkurrenz, die mit dem Biergarten entstehen könnte - aber das Beispiel Saarlouis zeigt doch, dass es funktioniert", erklärt Albrecht. In Saarlouis gebe es Cafés und Kneipen in Hülle und Fülle. Dieses attraktive Angebot locke derart viele Besucher an, dass die Lokale gedeihlich miteinander auskämen. Auch Rudolf Creuzburg, Inhaber der Gaststätte "Zum Roten Ochsen" und Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) für Zweibrücken, sieht die Gewobau-Pläne sportlich. "Konkurrenz belebt das Geschäft", findet Creuzburg. Dennoch mag er sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: "Die Gewobau hat sicher einen hervorragenden Namen als Wohnungsbauunternehmen . . .", deutet er an, dass das Errichten von großen Biergärten nicht zum eigentlichen Kerngeschäft der städtischen Tochter zähle.

Reinhard Neumann, Inhaber der Waldgaststätte Tiefental, wird in seiner Kritik schon deutlicher: "Die Gewobau plant nach dem, was man so liest, ja offenbar einen regelrechten ,Zaubergarten' auf dem Campingplatz. Das wäre schon ein ernster Konkurrent für uns." Neumann präzisiert seine Bedenken: "Lassen Sie da eine große Brauerei wie Paulaner oder Franziskaner einsteigen. Die pumpen locker mal 200 000 Euro rein, das amortisiert sich für die bei 1000 Sitzplätzen innerhalb von zwei bis drei Jahren." Gegen einen solch gewaltigen Konkurrenten würden es Gastronomen wie er schwer haben.

Andreas Klein, Inhaber des Bistros "Paragraph", fragt: "Muss es denn ein solch großes Projekt sein, wie die Gewobau es jetzt vorhat?" Klein findet, ein Biergarten in nicht ganz so großen Dimensionen würde am Campingplatz völlig ausreichen. Ansonsten schwant Klein: "Der Biergarten dürfte sich an unserem Umsatz bemerkbar machen." eck

"Das wäre schon ein ernster Konkurrent für uns."

Reinhard Neumann, Inhaber der

"Waldgaststätte Tiefental"

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