Hier reifen ein paar erfreuliche Pläne heran Die Dorfmitte wird schön aufgebrezelt

Bliesdalheim · Es gibt Geld vom Land für die Neugestaltung eines zentralen, aber dis dato schmucklosen Areals in Bliesdalheim.

 Vor dem geplanten Dorfplatz freuten sich bei der Scheckübergabe durch Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul (rechts): Stefan Gebhardt, Andreas Stinsky, Ortsvorsteher Bernhard Welsch, Renate Bolle und Bürgermeister Michael Clivot (von links).

Vor dem geplanten Dorfplatz freuten sich bei der Scheckübergabe durch Umwelt-Staatssekretär Sebastian Thul (rechts): Stefan Gebhardt, Andreas Stinsky, Ortsvorsteher Bernhard Welsch, Renate Bolle und Bürgermeister Michael Clivot (von links).

Foto: Hans Hurth

Der Platz in der Dorfmitte von Bliesdalheim soll zu einem zeitgemäßen, attraktiven, mit ortstypischen Elementen ausgestatteten Fleckchen Erde umgestaltet werden. Dies betonten im Rahmen einer kleinen Feier Gersheims Bürgermeister Michael Clivot und Bliesdalheims Ortsvorsteher Bernhard Welsch. Sie konnten jetzt von Sebastian Thul, Staatssekretär im Umweltministerium, zu der geplanten Maßnahme eine Bedarfszuweisung in Höhe von rund 70 914 Euro entgegen nehmen. „Das Umweltministerium trägt dabei den Löwenanteil, aber in Kooperation ist auch das Innenministerium beteiligt“, betonte Sebastian Thul.

Wie Michael Clivot ausführte, sei mit dem Vorhaben kein Festplatz – der wäre an der viel befahren Hauptstraße gerade für Kinder zu gefährlich – sondern ein Treffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger geplant. Es soll ein attraktiver, aber schlichter Dorfplatz entstehen und damit eine Aufwertung der Ortsmitte. „Denn ein qualitätsvoller und atmosphärisch aufgewerteter Platz im Dorfzentrum Bliesdalheims dient als ein repräsentatives Zeichen für den Ort und der Identifikation. Seine einladende Wirkung wird zum Verweilen einladen, als sozialer Treffpunkt dienen und auch auf die angrenzenden Gastronomie-Betriebe ausstrahlen“, so der Bürgermeister, der bereits Näheres zu der Baumaßnahme mitteilen konnte. „Eine etwa 1,20 Meter hohe Umfriedungsmauer aus heimischen Kalksteinen wird geschaffen, die Egalisierung der Wiesenfläche, Bepflanzen mit einer Linde in Ergänzung zum bereits vorhandenen Amberbaum, es gibt Sitzbänke an der Kalksteinmauer, eine Rundbank um die Linde sowie eine Pflasterung der Schotterflächen.“

Ideengeber zur Umgestaltung der Dorfmitte ist der gebürtige Bliesdalheimer Andreas Stinsky, beruflich Museumsleiter im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim, der im Gespräch mit unserer Zeitung auf die Geschichte Bliesdalheims zurückblickte. „Die Endung ,heim’ und ein Grabfund am nördlichen Ortsrand deuten darauf hin, dass die Anfänge des Dorfes ins Frühmittelalter, dem 6./7. Jahrhundert, zurückreichen. Urkundlich wird der Ort erstmals 1218 als Daleheim erwähnt, im Dialekt wird das Dorf Dalem genannt. Im Mittelalter hatte das Kloster Wörschweiler umfangreiche Besitzrechte an dem Dorf. Bis zur Französischen Revolution gehörte es dann den Herzogen von Pfalz-Zweibrücken und diente als Gerichtsort für die Bliesdörfer. 1798 kam das Dorf zu Frankreich, ehe es nach der Herrschaft Napoleons ab 1816 zum Königreich Bayern gehörte“, berichtete Andreas Stinsky.

Ehemals habe der Bereich des geplanten Dorfplatzes mit seiner Gastronomie, Metzgerei und Bäckerei als Mittelpunkt der sozialen dörflichen Kommunikation in Bliesdalheim gedient. Bis 1939 habe sich hier – im Bliesgau einzigartig – ein Biergarten befunden, der vor dem damaligen Gasthaus Seegmüller mit einer Rosskastanie und Trauerweide bepflanzt war.

„Der Platz war früher umfriedet und mit einer brusthohen Mauer aus Kalk- und Ziegelsteinen eingefasst“, ergänzte Bernhard Welsch. „Derzeit beinhaltet der gesamte Bereich keinerlei regionaltypischen Akzente, er weist eine lieblose Atmosphäre aus, die diesem zentralen Ort nicht gerecht wird“, so der Ortsvorsteher, der sich mit seinen Bürgern auf den neuen Dorfplatz freut.

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