Für Truppacher Höhe ist es fünf vor zwölf

Zweibrücken · Nur noch rund zwei Monate gibt sich die Krause-Gruppe um einen Baumarkt-Ankermieter für das Fachmarktzentrum Truppacher Höhe zu finden. Globus-Alphatecc komme jedenfalls nicht, auch kein Online-Versandhändler.

 Was entsteht oben im Bild auf der Truppacher Höhe? Foto: pma

Was entsteht oben im Bild auf der Truppacher Höhe? Foto: pma

Foto: pma

Für das Endlos-Projekt Truppacher Höhe läuft die Uhr ab. Noch bis Jahresende gibt sich Walter Muth, der verantwortliche Projektsteuerer der Firmengruppe Krause Zeit, den erforderlichen Ankermieter für das auf 12,1 Hektar geplante Fachmarktzentrum zu finden. Sonst wird das Projekt zu den Akten gelegt. Im Laufe des Jahres ist es den Planern nicht gelungen, einen Baumarkt zu finden, der als Zugpferd fungiert. "Wir sind immer noch in Verhandlungen und Gesprächen", sagt Muth, will aber nichts dazu sagen, wie viele Namen auf dieser Verhandlungspartnerliste noch stehen. Globus-Alphatecc ist schon abgehakt: "Wir hatten Kontakt und Globus wollte auch, aber wahrscheinlich würden wir für Alphatecc kein Zielabweichungsverfahren hinbekommen. Ich glaube nicht, dass es dafür in der Region irgendeinen Zuspruch gäbe", so Muth zu den Gründen des Scheiterns. Die Zweibrücker Liste verbietet den Verkauf von innenstadtrelevanter Ware wie Elektroartikeln auf der Truppacher Höhe. Dass diese eingehalten wird, hat Oberbürgermeister Kurt Pirmann immer bekräftigt.

Erich Huwer, bei der Globus-Holding-Fachmarkt-Gruppe für Alphatecc zuständig, mochte am Donnerstag nicht bestätigen, dass es Verhandlungen gab. Aktuell sei Alphatecc in und rund um Zweibrücken kein Thema mehr. "Der Vertrag in Einöd lief ja zum September aus. Wenn sich bis dahin ein anderer Standort gefunden hätte, hätten wir den Markt weiter betrieben", so Huwer. Inzwischen seien die Mitarbeiter weg, man müsste von Neuem beginnen. Derzeit sehe er auch keine "vernünftige Fläche, die passt". Der Zweibrücker Globus-Baumarkt sei zwar noch eine Option, "aber ich sehe von der Stadt her da nicht die Genehmigung". Auch sei niemand auf ihn zugekommen, damit sich der Alphatecc-Markt anstatt auf der Truppacher Höhe auf der anderen Seite der A8 an den Style Outlets ansiedelt. Diese Option hatten Kurt Pirmann und Landrat Hans Jörg Duppré , die beiden Spitzenleute des Zweckverbands Entwicklungsgebiet Flugplatz Zweibrücken , für interessierte Truppacher-Höhe-Kandidaten zuletzt ins Gespräch gebracht, falls das Fachmarktzentrum scheitert. "Das ist für uns kein Thema", stellt Walter Muth klar. Ihm lägen "einige Absichtserklärungen" vor, man könne starten, wenn sich nur der Ankermieter fände. Es seien auch Kandidaten aus anderen Segmenten der sich gerade stark verändernden Handelsszene im Gespräch. Welche, das lässt Muth offen. Er spricht vage davon, dass man inzwischen neben Schuhen und Kleider auch etwa Möbel via Internet bestellen könne. Dass seine Ersatzkandidaten also etwa Online-Versandhäuser wie Zalando sind, verneint er aber energisch: "Logistik würde nicht zum Standort passen und auch nicht zu unseren Vorgaben." Weiterdenken könne man hingegen den Plan von Oliver Weingarth, der auf einem erworbenen 1,7 Hektar großen Grundstück ein McDonalds und eine Shell-Tankstelle bauen wollte. Es lege Muth ein "Letter of Intent" vor, dass man sich zusammensetze und über diesen Plan rede, wenn das Projekt erst ins Laufen komme. Er erwähnt auch, dass er noch mal einen kleinen Aufschub erhalten könnte. So habe das Land eine Finanzierungszusage für den Straßenanschluss gegeben, die zum Jahresende auslaufe. "Nach der Entwicklung am Flughafen gibt es sicher neue Konstellationen. Das Land könnte die Region in besonderer Weise bedenken", sagt Muth.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort