Ein Feuerwerk für den Schwarzbach

Zweibrücken · Mehrere Hundert Besucher schauten sich am Samstagabend die offizielle Eröffnung der Treppe am Schwarzbach neben dem Zweibrücker Rathaus an. Künftig soll es dort häufiger Kultur-Events geben.

 Ein Feuerwerk erleuchtete den Schwarzbach zum Abschluss des Eröffnungsprogrammes.

Ein Feuerwerk erleuchtete den Schwarzbach zum Abschluss des Eröffnungsprogrammes.

Foto: Volker Baumann

Von Venedig zwar rund 1000 Kilometer entfernt, aber um eine Attraktion am Wasser reicher ist Zweibrücken seit Samstagabend nun offiziell. Das "Venedig der Westpfalz", wie es auf der elektronischen Infotafel auf dem Herzogplatz bezeichnet wird, hat sich zumindest in puncto Feierlaune am Wasser seinem großen italienischen Vorbild angenähert. Nie sah man mehr Leute sich in der früher etwas verloren geglaubten Ecke am Herzogplatz tummeln. Diese Erfahrung soll man künftig etwas häufiger machen, kündigte Oberbürgermeister Kurt Pirmann an.

Die eigens im Schwarzbach installierte Bühne mit Leinwand trug zum besonderen Erlebnis bei. Was in Venedig oder Bregenz monumental geht, sollte hier im kleinen Stil unbedingt mal ausprobiert werden. Die Nachfrage scheint, so einige Stimmen der Besucher, da zu sein. Ute Olkiewicz, aus den USA und jetzt in Niederauerbach zu Hause, empfindet die Neugestaltung als Aufwertung der Innenstadt. "Die Bühne auf dem Wasser wirkt sehr gut und ich freue mich schon auf den Film", so die Deutsch-Amerikanerin. Es fehle lediglich noch etwas Gastronomie in der Ecke. Einen "Ratskeller" etwa könne sie sich vorstellen. Den hat Fritz Presl, Ex-Landtagsabgeordneter, mit der Aussage konfrontiert, schon parat: "So einen Keller gibt es eigentlich schon im Rathaus. Da habe ich schon meinen 50. Geburtstag drin gefeiert", erinnert sich der ehemalige Leiter des Kulturamts.

Genießen konnte am Samstagabend auch Pony Harrant, geborene Hohlweg, das Dargebotene. 1967 zog es sie von Zweibrücken nach Texas und sie macht zurzeit gerade Urlaub bei der Verwandtschaft. "Wie sich Zweibrücken im Laufe der Zeit baulich verändert hat, gefällt mir sehr gut. Alles ist viel belebter als früher. Heute Abend ist eine tolle Atmosphäre", so ihr Kommentar. Die Trommler finde sie so toll und inspirierend. Michael Wack zog mit seiner Trommelschule TamTam von mehreren Seiten des Herzogplatzes - eine Trommel schlug zur Einleitung auf dem Rathausbalkon - in Richtung Wasserbühne, wo dann ein alle mitreißender Trommelrhythmus im Schwarzbach Wellen verursachte. Alle Stücke seien Hymnen auf dieses nun aufgewertete Stadtgewässer, so der Taktgeber.

Zuvor hatte, nach Begrüßung der Gäste durch OB Kurt Pirmann, Rosenkönigin Katrin I. und City-Managerin Petra Stricker, Eddie Gimler aus Rehlingen-Siersburg leidenschaftliche Gitarrenmusik von Beatles bis Santana auf der Wasserbühne präsentiert und die Treppengäste auf den Abend eingestimmt.

Aber nicht nur die Treppe war "ausgebucht", auch auf dem Herzogplatz darüber, auf der Brücke Richtung Hallplatz und auf dem Hallplatz selbst, tummelten sich Hunderte von Feierlaunigen und Abendgenießern. Hans Prager vom DRK, zuständig für leibliche Wohl der Gäste, hatte zunächst 200 Sitzplätze geplant, auf 300 aufgestockt und konnte auch damit noch nicht allen Gästen gerecht werden. Auch am Getränkestand gab es Menschenschlangen mit Wartezeiten.

Birgit Krag als orientalische, sich in eine Art Meerjungfrau verwandelnde Tänzerin, löste die Trommler auf der Bühne mit farbig beleuchteten Schleiertänzen ab. Danach sollte die neue Illumination längs der Schillerstraße und der Hallplatzgalerie peu à peu eingeschaltet werden. Der Bach hatte, ob seiner Beleuchtung und Erweckung aus dem Schlaf, scheinbar zunächst etwas dagegen. Die neuen Lampen, die sich auf der Wasseroberfläche spiegeln, konnten erst nach dem barocken Feuerwerk bewundert werden. Das Feuerwerk entlang des Bachufers an der Hallplatzgalerie versetzte diesen Teil der Stadt in ein magisches Licht. Zum Abschluss noch eine Spätvorstellung auf dem Wasser : "Monsieur Claude und seine Töchter" lief auf der großen Leinwand und amüsierte die Treppengäste bis Mitternacht.

Weitere Fotos von der Einweihungsfeier sind zu finden unter www.pfaelzischer-merkur.de

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