Konzert in Himmelsbergkapelle Ein brillanter Saisonstart 

Zweibrücken · Von Cordula von Waldow

 Die Sopranistinnen Catherin Bungert und Hildegard Baum.

Die Sopranistinnen Catherin Bungert und Hildegard Baum.

Foto: cvw

Mit einem großartigen Neujahrskonzert rund um die Liebe begann der Verein „Kultur in der Himmelsbergkapelle“ die neue Kultursaison. Gut 120 Zuhörer aus dem weiten Umkreis ließen sich in der bis auf den letzten Platz besetzten, ehemaligen Krankenhauskapelle von den beiden Sopranistinnen Hildegard Baum (Zweibrücken) und Catherin Bungert sowie der Konzertpianistin Marina Kavtaradze (beide Saarbrücken) mitreißen.

Das Trio hatte sein mehr als zweistündiges, höchst abwechslungsreiches Programm aus fast 30 Liedern und Musikstücken unter die Frage: „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben?“ gestellt. Die Auflösung folgte gegen Ende des Konzertes mit dem gleichnamigen Lied von Oscar Strauß, gesungen im Duett: „Wenn sie schön ist, sagt man ihr nach, sie muss doch eins haben. Dann ist doch viel besser gleich, sie hat auch eins!“

Das Trio spannte den musikalischen Bogen im ersten Teil international mit eher nachdenklichen Liedern vom jungen Gretchen aus Johann Wolfgang von Goethes Faust aus der Feder von Franz Schubert über Liebeslieder von Robert Schumann, Peter Iljowitsch Tschaikowski oder der Bacarole von Jaques Offenbach bis zu den frivolen Chansons des Franzosen Eric Satie, die im Kabarett auf dem Montmartre spielen. Abwechselnd solistisch oder im Duett, faszinierten die beiden Sängerinnen sowohl mit ihren ausdrucksstarken, sicheren und klangvollen, höchst wandlungsfähigen Stimmen, als auch mit ihrem mimischen und schauspielerischen Talent. Im zweiten, eher heiteren Teil, konzentrierte sich das Trio auf die bekannten Komponisten der Jahrhundertwende mit ihren operettenhaften Melodien von Georges Gershwin über Theo Mackeben und Oscar Strauß bis zu Franz Lehar und dem Briten Henry Purcell.

Großartig inszenierte das Trio den unbekannten Gospel „Scandalize my name“. Einen Sonderapplaus erhielt Catherin Bungert für ihre ausdrucksvolle Interpretation des Czardaz  „Nur nicht aus Liebe weinen“ vom deutschen Filmmusiker Theo Mackeben. Während die beiden Sängerinnen etwa im Schluss-Titel, der Jazz-Impro von Henry Purcell und seinem anzüglichen Lied „Man is for the woman made“ in höchsten Höhen brillierten, hatte auch die einfühlsam begleitende Pianistin in ihren Soli die Möglichkeit, ihr großartiges Potenzial auszuschöpfen.

„Es war ein Erlebnis“, lobte Heide-Ruth Händler aus Winterbach den kurzweiligen Abend. Ursel Beuster aus Zweibrücken hatte „so etwas Tolles“ nicht erwartet. Viele Besucher freuten sich bereits auf die nächsten Veranstaltungen.

Weitere Termine: Mittwoch, 7. März, 20 Uhr: Gospel & Praise; 23. März, 20 Uhr: Blues und Mundart: Michael Wack und Wolfgang Ohler; 13. April, 19 Uhr: Pfälzer Drehorgeln.

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