Der Schlüssel liegt in Mainz

Zweibrücken. Die Zeit drängt. Im Januar 2011 wird der S-Bahn-Verkehr Rhein-Neckar für den Fahrplan 2015 ausgeschrieben. "Wenn in der Ausschreibung die S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken nicht drin steht, dann ist die S-Bahn für uns erst mal abgefahren", stellt Peter Schehl fest

Zweibrücken. Die Zeit drängt. Im Januar 2011 wird der S-Bahn-Verkehr Rhein-Neckar für den Fahrplan 2015 ausgeschrieben. "Wenn in der Ausschreibung die S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken nicht drin steht, dann ist die S-Bahn für uns erst mal abgefahren", stellt Peter Schehl fest.Schehl gehört zum "aktiven Kern" des Arbeitskreises der Zweibrücker Eisenbahnfreunde, der sich für die Verlängerung der S-Bahn engagiert. Mit der S-Bahn kämen die Menschen aus Zweibrücken und dem Umland schneller ans deutsche Fernverkehrsnetz. "Der Zugang dazu ist in Kaiserslautern", sagt Schehl. Dort halten elf ICE-Züge, in Homburg nur zwei. Derzeit dauert es mit der Bahn eine Stunde und 41 Minuten bis nach Kaiserslautern. "In Paris bin ich mit der Bahn in zwei Stunden und 36 Minuten."

Doch die Reaktivierung der Bahnlinie zwischen Homburg und Zweibrücken kommt nicht voran. "Da blockieren sich die beiden Bundesländer", sagt Elke Stemberg. Die rheinland-pfälzische beharre bei den Kosten für die Reaktivierung auf dem Territorialprinzip. Das heißt: Die Strecke liegt auf dem saarländischen Prinzip. Also muss Saarbrücken zahlen. Die saarländische Regierung beharrt auf dem Nutznießerprinzip. Das heißt: Die Pfälzer haben den größeren Nutzen. Also muss Mainz zahlen.

Dabei geht es nach Einschätzungen um drei Millionen Euro für die beiden Länder.

"Aus der Blockade müssen wir raus", sagt Schehl. "Und als Pfälzer verlangen wir unsere rheinland-pfälzische Landesregierung auf, sich zu bewegen." Deshalb fordert der Arbeitskreis, dass die Landesregierung in Mainz dem Saarland ein "verhandlungsfähiges" Angebot macht. Dass Rheinland-Pfalz eine länderübergreifende Verkehrspolitik machen kann, zeigten die S-Bahn Linien zwischen Mainz und Wiesbaden oder die Strecken in der Südpfalz ins Elsass. Deshalb ist es für Schehl eine Frage des politischen Willens, ob Zweibrücken von der S-Bahn abgehängt bleibt. Schehl: "Wenn die Verlängerung in der Ausschreibung steht, haben wir Zeit gewonnen." Diese Option müsse sich Rheinland-Pfalz unabhängig von weiteren Gesprächen offenhalten. "Wir müssen die Blockade brechen."

Peter Schehl, AK S-Bahn-Verlängerung

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