Deponie lässt UBZ-Kassen klingeln

Zweibrücken · Gestiegene Preise für Deponieraum bescheren dem Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken voraussichtlich einen deutlich höheren Gewinn im Jahr 2015. Aber auch schon 2014 stand laut aktuellem Geschäftsbericht ein sattes Plus von knapp 6,9 Millionen Euro zu Buche.

 Deponieraum wird teurer – das erhöht die Einnahmen aus der Deponie Rechenbachtal. Foto: thw

Deponieraum wird teurer – das erhöht die Einnahmen aus der Deponie Rechenbachtal. Foto: thw

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Nach einem "soliden Ergebnis" im Jahr 2014 mit einem Gewinn von knapp 6,9 Millionen Euro erwartet der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken (UBZ) für 2015 noch einmal einen deutlich höheren Überschuss. Das geht aus dem Geschäftsbericht 2014 hervor, den der städtische Betrieb jetzt veröffentlicht hat. Demnach wird für das abgelaufene Jahr mit einem Gewinn von gut 8,5 Millionen Euro gerechnet.

"Mülldeponie, Müllabfuhr und Abwasser sind die Umsatzbringer", so UBZ-Chef Werner Boßlet in einem Merkur-Gespräch. Und so ist der steigende Erlös 2015 vor allem auf zwei dieser drei Faktoren zurückzuführen: "Die Preise für Deponieraum steigen", erläutert Boßlet. Das habe höhere Einnahmen für den UBZ zur Folge. Denn: Überall in der Republik gebe es eine Knappheit. Die Länder müssten vielerorts neue Deponie-Flächen schaffen. Auch die Mörsbacher Deponie soll erweitert werden (wir berichteten).

Im Bereich Abwasser gebe es 2015 zudem durch höhere Gebühren Mehreinnahmen. Allerdings investiert der UBZ derzeit auch sehr stark in die Abwasserbeseitigung, unterstreicht Werner Boßlet. 2014 wurden 4,1 Millionen Euro ausgegeben, im vergangenen Jahr lag die Summe laut der Abteilungsleiterin Abwasserbeseitigung/Kläranlage, Nicole Hartfelder, in einer ähnlichen Größenordnung. Etwa die Hälfte wurde 2014 für die Sanierung des Kanalnetzes ausgegeben, die andere Hälfte wurde etwa in Regenrückhaltebecken, Kläranlagen und Ähnliches investiert. 260 Kilometer sei das Zweibrücker Kanalnetz lang, erläutert Hartfelder. Die würden regelmäßig mit einer Kamera abgefahren. "Da erleben wir zum Teil richtige Wunder", ergänzt Boßlet. Allerdings keine angenehmen: So seien im Jahre 2014 deutlich mehr Instandsetzungsarbeiten nötig gewesen als ursprünglich veranschlagt. Und die Erneuerung des Netzes ist noch lange nicht abgeschlossen: Bis 2020 soll das Netz einmal komplett durchsaniert sein. "Es kann auch zwei Jahre länger dauern", sagt Boßlet. Dem UBZ gehe es um die "Wert-Erhaltung des Netzes". Man wolle kurzfristige "Feuerwehrsanierungen" an den Kanälen vermeiden.

Insgesamt investierte der UBZ im Geschäftsjahr 2014 5,7 Millionen Euro . Zweitgrößter Bereich war nach der Abwasserbeseitigung die Mülldeponie (725 000 Euro ) gefolgt von der Müllabfuhr mit knapp 300 000 Euro .

Mit dem Gewinn von 6,9 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014 liegt der UBZ deutlich über den zuvor veranschlagten knapp 6,1 Millionen Euro . Das liege vor allem daran, dass man bei der städtischen Tochter sehr konservativ rechne und vor allem bei den Ausgaben immer vom schlimmsten ausgehe, so Boßlet.

Geschmälert wurde der Überschuss durch eine Steuernachzahlung in Höhe von knapp 900 000 Euro . Die fielen für Einnahmen durch die Mülldeponie an, erläutert Boßlet auf Nachfrage. Das Finanzamt hatte die Steuerschuld für mehrere Geschäftsjahre höher taxiert, als sie vom UBZ angegeben worden war. "Wir haben es darauf ankommen lassen", sagt Boßlet. Allerdings habe man für den Fall der Fälle Rücklagen gebildet.

Zusätzliche Einnahmen gab es dagegen 2014 erstmals durch die Beteiligung an den Stadtwerken: Knapp 1,5 Millionen Euro flossen von der einen Stadttochter an die andere. An das Ergebnis von 2013 kommt der UBZ dennoch nicht heran: Damals stand ein Gewinn von knapp 7,9 Millionen Euro zu Buche.

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