Battweiler Trafohäuschen könnte „Taubentreff“ werden

Battweiler · Wiederkehrender Beitrag steigt in Battweiler um mehr als das doppelte.

 Die Pfalzwerke nutzen das 1923 errichtete Trafohäuschen nicht mehr. Wildtauben nisten bereits dort. Die Gemeinde will jetzt den Nabu kontaktieren.

Die Pfalzwerke nutzen das 1923 errichtete Trafohäuschen nicht mehr. Wildtauben nisten bereits dort. Die Gemeinde will jetzt den Nabu kontaktieren.

Foto: Norbert Schwarz

Tiefer in die Tasche greifen müssen die Grundstückseigentümer in Battweiler. Der Grund: Der vor Jahren eingeführte wiederkehrende Beitrag für die Ortsstraßen oder solche, die bebaut werden können, verdoppelt sich mit einem Schlag. Statt der bisher erhobenen 21 Cent je gewichteter Grundstücksfläche müssen jetzt die Beitragspflichtigen 43 Cent je Quadratmeter Beitragsfläche zahlen.

Diese Kröte mussten die Ratsmitglieder in der jüngsten Sitzung schlucken. Ortsbürgermeister Werner Veith war gezwungen, noch einmal Ursachenforschung dafür zu betreiben, weshalb es jetzt zur dieser wenig bürgerfreundlichen Maßnahmen kommen muss. Auslöser dafür ist eine Kostenexplosion beim weitgehend abgeschlossenen Bau von Blumen- und Schulstraße. Im August bereits waren die Arbeiten so gut wie fertig. Das planende und bauleitende Ingenieurbüro H. Krupp aus Waldfischbach-Burgalben hielt sich damals noch wegen den Gesamtkosten bedeckt und nannte keine Zahlen. Noch lägen für die Straßenzüge, mit welchen auch Kindergarten, Dorfgemeinschaftshaus und Konrad-Loschky-Halle verkehrsmäßig erschlossen werden, nicht alle Schlussrechnungen vor. Von einer halben Million an Baukosten war damals die Rede.

Ortsbürgermeister Veith informierte nun, dass nach der vollständigen Kostenermittlung Mehrkosten von 120 000 Euro auszugleichen seien. Die Kostensteigerung sei auf besondere Umstände zurückzuführen, die während den Bauarbeiten eingetreten seien. Etwa durch die Entsorgung des Fahrbahnbelags, welcher sich als schadstoffhaltig erwiesen habe. Allein dafür seien Mehrkosten in Höhe von 30 000 Euro entstanden. Obwohl eine Straßenvermessung bereits bei der Planung vorlag und sich das Errichten von Stützmauern abzeichnete, sind für Grundstückszufahrten gleichfalls erhebliche Merkosten angefallen.

Eine Entlastung der Beitragspflichtigen soll jetzt dadurch erreicht werden, dass die Ortsgemeinde das Straßenausbauprogramm „streckt“. Erst im Jahr 2021 soll mit dem neuen Ausbauprogramm begonnen werden. Im Jahr 2020 will die Ortsgemeinde die Erhebung des wiederkehrenden Beitrags aussetzen. Die jetzt beim Ausbau der Berg- und Schulstraße angefallenen Mehrkosten werden noch in der Abrechnungsphase bis zum Jahr 2019 ausgeglichen, das haben die Ratsmitglieder so beschlossen. Der Abrechnungszeitraum hatte im Jahr 2015 begonnen.

Weiterer Tagesordnungspunkt: Der innerörtliche Straßenverkehr soll beruhigt werden. Blumen- und Schulstraße, wie auch die weiterführende Windhofstraße sollen ebenso zur „Tempo-30-Zone“ werden, wie Friedhof- und Flurstraße mit den Seitenstraßen Amselweg, Finken- und Schwalbenstraße. Das Ordnungsamt bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land hat für das Begehren bereits grünes Licht gegeben.

Wird das dorfbildprägende Trafohäuschen am Ortseingang von Battweiler aus Richtung Winterbach eine Bleibe für besondere „Nachtschwärmer“? Denkbar wäre es, denn die Pfalzwerke teilten der Ortsgemeinde mit, dass der im Jahr 1923 errichtete Zweckbau nicht mehr benötigt wird. In Walshausen ist das gleichfalls der Fall gewesen und dort hat der Nabu für die erwähnten „Nachtschwärmer“, wie etwa Eulen, eine schmucke Bleibe geschaffen. Ortsbürgermeister Werner Veith will deshalb den NabuU gleichfalls kontaktieren und den ehrenamtlichen Helfern das Projekt schmackhaft machen.

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