Reifenberg Problem mit Standort für Waldrefugium

Reifenberg · Reifenberg: Der Gemeinderat billigt den Forstetat. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt verschiebt sich.

Rund um den 117 Hektar großen Gemeindewald drehten sich in der jüngsten Reifenberger Gemeinderatssitzung die getroffenen Entscheidungen.Der Forstwirtschaftsplan 2019 soll einen Gewinn von rund 2000 Euro abwerfen. Der Gemeinderat stimmte der von Revierförster Hermann Gries vorgestellten Planung zu, die einen Einschlag von 610 Festmetern vorsieht, von denen 526 Festmeter in den Verkauf gehen und das Restholz im Wald bleibt. Er wolle lieber etwas tief stapeln und dann positive Zahlen vorlegen können, bemerkte Gries allgemein zur Planung. Im Schnitt habe der Forstetat in den letzten Jahren stets mit einem Plus abgeschlossen. Für 2017 ergab sich das positive Ergebnis von 11 965 Euro.

Nach eingehender Aussprache bestand Einigkeit, das Holz aus dem Gemeindewald über die neue kommunale Holzvermarktungsorganisation zu vermarkten. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Ortsbürgermeisterin Michaela Hüther merkte an, dass die Gemeinde nicht auf alle Zeiten in der Holzvermarktungsorganisation bleiben müsse, sondern ein Austritt immer möglich sei. Klarheit besteht, dass die Vermarktung von Polterholz oder Abholz an Endverbraucher über das Forstamt erfolgt und damit bei der Gemeinde bleibt.

Über einen naturschutzrechtlichen Ausgleich, in Form der Ausweisung einer großen Fläche als Waldrefugium im Gemeindewald, entwickelte sich eine rege Diskussion. Der Gemeinderat tat sich schwer bei der Frage, wo dies möglich sein könnte. Hüther informierte über ein Gespräch mit Arno Sprau von der Unteren Pflegebehörde des Landkreises, Gries und mit Ortsbürgermeister Herbert Semmet von der Gemeinde Maßweiler. Sprau habe über die aktuelle Situation und die naturschutzrechtlichen Kriterien zur Verwendung von Ersatzzahlungen informiert. Grundsätzlich seien entsprechende Maßnahmen zu einer ökologischen Aufwertung erforderlich. Der Revierförster sprach von einem „Urwald“, dessen Ausweisung für alle Zeiten Gültigkeit habe.

In Reifenberg kämen eventuell Waldrefugiumsflächen in den Gewannen „Im Hang an der Aue“, „In der Aue“ und „Hinter dem Höhland am Hungerberg“ in Frage. Diese gemeindeeigenen Flächen verfügen über ältere Baumbestände, Totgehölze und naturgeschaffene Nisthöhlen für Schwarz-, Grün-, Buntspechte und Eulen wie auch Waldameisenbauten. Die Entwicklung der Flächen bleibt der Natur überlassen. Da in diesen Bereichen ein Holzeinschlag wegen der Steilhanglage nur schwer möglich ist und einen erhöhten Maschineneinsatz erfordert, ist auch eine gewinnbringende forstwirtschaftliche Nutzung nur schwer möglich.

Die Möglichkeit, einen Zuschussantrag zu stellen, besteht, wenn Reifenberg und Maßweiler gemeinsam eine entsprechend große Fläche ausweisen. Genannt wurde ein Waldgebiet mit fünf Hektar für Reifenberg und neun Hektar für Maßweiler. Möglich wäre dies eventuell im Tal, das an Maßweiler grenzt. In der Ratsdiskussion wurde aber auch auf dort existierende private Waldflächen hingewiesen.

Für den Grundsatzbeschluss, dass es lediglich Flächen sein dürfen, die nicht ökonomisch zu bewirtschaften sind, stimmten vier Ratsmitglieder, zwei enthielten sich und drei waren dagegen. Mit der Unteren Landespflege wird nochmals das Gespräch gesucht. Abzuwarten ist außerdem, wie sich die Gemeinde Maßweiler entscheidet.

Die Ortsbürgermeisterin informierte darüber, dass die saarländische Firma Inexio Glasfaserkabel im Ort verlegen möchte, sie aber die Straßenausbauplanung abwarten will, um dies dann als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Ausbau der Kreisstraße 76 – der Hauptstraße/Zweibrücker Straße – vorzunehmen. Ihre Anfrage beim Landesbetrieb Mobilität hatte ergeben, dass der Ausbau vom Herbst 2018 auf das Frühjahr 2019 verschoben ist. Die Planung ist noch nicht so ausgereift, um eine Ausschreibung vorzunehmen.

 Reifenbergs Ortsbürgermeisterin Michaela Hüther.

Reifenbergs Ortsbürgermeisterin Michaela Hüther.

Foto: Antje Feldner

Mitgeteilt wurde schließlich, dass die Remitex die Altkleidercontainer entfernen wird. Der Vertrag mit der Gemeinde wurde zum 31. Dezember gekündigt. Grund: Die Container seien nicht mehr rentabel.

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