Vom Brexit zur Dorfpolitik

Kleinbundenbach · Neun Straußmädels und ebenso viele Straußbuben sorgten dieses Wochenende wieder für eine zünftige Kerb im Reiterdorf Kleinbundenbach. Alle waren mit Herzblut dabei. Höhepunkt: die Kerwerede.

 Hoch her ging es an diesem Wochenende beim Kerwefeiern im Reiterdorf Kleinbundenbach. Foto: cos

Hoch her ging es an diesem Wochenende beim Kerwefeiern im Reiterdorf Kleinbundenbach. Foto: cos

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Gleich Phönix aus der Asche war sie wieder hochgekommen im letzten Jahr, die etliche Jahre sozusagen im Untergrund verschollene Dorfkerwe. Das erfolgreiche Wiederbeleben des alten Brauchtums nahmen sich die Jugendlichen zu Herzen. In der Reithalle ging wieder richtig viel zusammen, was die Bemühungen um eine bunte, abwechslungsreiche Kerwe anging.

Drei Neue kamen sogar zum Kreis derer, welche sich für die Brauchtumspflege stark machten und gestern erneut dafür Sorge trugen, dass wohl mehr als 100 Zuhörer sich bei der Reithalle einfanden, um den Neuigkeiten von Mara Marschall und männlichen Pendant Luca Werner zu lauschen. Die hohe Politik in der Republik hatte erneut Vorrang und eine Lanze brachen die Jugendlichen für die Flüchtlinge, weil nicht alle über einen Kamm zu scheren seien. Der "Brexit" dann war der Übergang zur Dorfpolitik, schließlich gilt auch in Kleinbundenbach das Wort, zunächst mal vor der eigenen Haustür zu kehren. "Im Dorf wurd ach werre was getan, do driwwer misse mach kurz was sahn. Uffem Bolzplatz wurd schwer was bewegt, so manches Nachbardorf hat sich uffgeregt. Jetzt han ma e Fangzaun und das mit Stolz. Er ist aus Metall un net aus Holz. Deshalb mol e Dank an alle, die geholf han die diesem Falle." Mit großem Gelächter wurde zudem honoriert, dass selbst das Engagement der Helfer gewürdigt wurde. Den Baggerfahrer Stefan beispielsweise beschenkten sie mit dem goldenen Spaten. Ganz uneigennützig war dieses Geschenk nicht. Wie Kerwerednerin Mara Marschall meinte, könnte man dafür doch ein paar Maß mit dem geliebten Gerstensaft springen lassen. Auch in die eigenen Reihen blickten Mara und Luca. Viel Gelächter gab es bei dem, was Marvin alles so passierte. Den schnellste Roller habe der im ganze Kreis, die Geschichte mit ihm sei allein schon deshalb ganz heiß. Überhaupt, von der Kleinbundenbacher Moped-Gang war stark die Rede und passend dazu wurde deshalb auch das Lied "Beinhart wie ein Rocker" angestimmt. Dorffest und Adventsmarkt ließen Mara und Luca in der Kerwerede Revue passieren.

Die Taufe des bunten Kerwestraußes mit seinen mehr als 10 000 bunten Bändern wurde von lauten Hochrufen auf die Bundebacher Kerb bekräftigt und an alle erging die Einladung, sich kommendes Jahr wieder an gleicher Stelle einzufinden. Ein gutes Bild gaben die neun Straußmädels und neun Straußbuben in ihren weinroten Poloshirts ab. Auch das scheint inzwischen zur Tradition zu werden.

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