Die Brüder Grimm waren zeitlebens unzertrennlich

Kassel. Sie waren Sprachforscher, Schriftsteller, Rechtsgelehrte und Bibliothekare, Uniprofessoren und zeitweise Politiker: Die vielseitigen Brüder Jacob, geboren 1785, und Wilhelm, geboren 1786, waren die ältesten von sechs Kindern des Hanauer Juristen Philipp Wilhelm Grimm. Der Vater starb 1796. Mutter Dorothea musste sich und ihre Familie bis zu ihrem Tod 1808 ohne Ernährer durchbringen

Kassel. Sie waren Sprachforscher, Schriftsteller, Rechtsgelehrte und Bibliothekare, Uniprofessoren und zeitweise Politiker: Die vielseitigen Brüder Jacob, geboren 1785, und Wilhelm, geboren 1786, waren die ältesten von sechs Kindern des Hanauer Juristen Philipp Wilhelm Grimm. Der Vater starb 1796. Mutter Dorothea musste sich und ihre Familie bis zu ihrem Tod 1808 ohne Ernährer durchbringen. Unterstützung fand sie in ihrer Schwester, einer Hofdame. Diese sicherte nicht nur den Lebensunterhalt der Familie, sondern sorgte auch für die Ausbildung ihrer Neffen, die beide ein Studium der Rechte in Marburg aufnahmen. In diese Zeit fiel die Weichenstellung für ihre spätere Tätigkeit als Sprachforscher und Geschichtensammler. Sie lernten die Romantiker Clemens Brentano und Achim von Arnim kennen, entdeckten ihr Interesse für Volkspoesie und begannen, Märchen zu sammeln. Mindestens genauso bedeutsam sind jedoch die Forschungen der Grimms, mit denen sie die Grundlagen einer gänzlich neuen Wissenschaft schufen, der Germanistik.Die Brüder waren zeitlebens unzertrennlich. Jahrelang teilten sie ihre Wohnung mit ihrer Schwester Charlotte, die ihnen bis zu ihrer eigenen Eheschließung 1822 den Haushalt führte. Auch nachdem Wilhelm geheiratet und Kinder bekommen hatte, lebte Jacob weiterhin im brüderlichen Haushalt. Wilhelm wurde 73 Jahre alt, Jacob Grimm starb mit 78 vier Jahre nach seinem Bruder im September 1863. dapd/dpa

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