Ehemalige Bundesfamilienministerin Giffey akzeptiert Entscheidung über Entzug ihres Doktortitels

Update | Berlin · Nach langen Diskussionen hat die Freie Universität Berlin entschieden: Die SPD-Politikerin Franziska Giffey verliert ihren Doktortitel. Ihre Ambitionen in der Berliner Landespolitik will sie nicht aufgeben.

Freie Universität Berlin entzieht Franziska Giffey (SPD) Doktortitel
Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

SPD-Politikerin Franziska Giffey akzeptiert die Entscheidung der Freien Universität Berlin, ihr den Doktortitel zu entziehen. „Nach wie vor stehe ich zu meiner Aussage, dass ich die im Jahr 2009 eingereichte Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst habe“, teilte die ehemalige Bundesfamilienministerin am Donnerstag mit. Fehler, die ihr dabei unterlaufen sind, seien weder beabsichtigt noch geplant gewesen.

Das Präsidium der Universität habe nach umfassender Beratung einstimmig beschlossen, Giffey den Doktorgrad zu entziehen, teilte die Hochschule nach einer Überprüfung der Dissertation der Berliner SPD-Landesvorsitzenden mit. Der Doktorgrad sei durch „Täuschung über die Eigenständigkeit ihrer wissenschaftlichen Leistung“ erworben worden, so die Hochschule zur Begründung. Es seien Texte und Literaturnachweise anderer Autorinnen und Autoren übernommen worden, ohne dass dies hinreichend gekennzeichnet worden sei.

Nach langen Diskussionen um ihre Doktorarbeit und den Plagiatsvorwürfen gab Giffey im Mai das Amt der Bundesfamilienministerin auf. Sie machte damals bereits öffentlich, dass sie auch bei einem Entzug des Doktortitels an ihrer Spitzenkandidatur für die Abgeordnetenhauswahl in Berlin im September festhalten will. Im vergangenen November - noch während des Prüfverfahrens an der FU - hatte Giffey entschieden, den Doktortitel nicht mehr zu führen.

(dpa)
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