Ortsrat Wetschhauser Straße wird ohne Bürgersteige ausgebaut

Fürth · Anwohnerbefragung entscheidet mit knappem Votum. Ortsrat akzeptiert die Mehrheitsentscheidung.

 Der Fürther Ortsvorsteher Otfried Ratunde.

Der Fürther Ortsvorsteher Otfried Ratunde.

Foto: Claudia Emmerich

Bei der Sanierung der Wetschhauser Straße in Fürth wird an der ursprünglichen Planung nichts verändert. Das ist das Ergebnis einer Anwohnerbefragung, bei der sich die Mehrheit für die von der Stadt Ottweiler bevorzugte sogenannte „Variante 2“ ausgesprochen hat. Demnach soll die Straße niveaugleich mit einer Mittelrinne, mit fünf Metern Breite und ohne Gehwege ausgebaut werden. Eine zweite Möglichkeit wäre der Straßenausbau mit ein- oder zweiseitigem Bürgersteig gewesen, die so genannte „Variante 1“. Der Ortsrat Fürth hatte sich in seiner Sitzung im April dafür ausgesprochen, die Anlieger in die Entscheidung mit einzubeziehen und ihnen hierzu beide Varianten vorzustellen (wir haben berichtet). Das war auch im Sinn der Verantwortlichen im Rathaus, „denn wir bauen keine Straße, die die Leute nicht wollen“, hatte Gerhard Schmidt, der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Umwelt, in jener Ortsratssitzung klargestellt.

Bei der Anwohnerversammlung vor zwei Wochen in der Fürther Mehrzweckhalle hatten sich schließlich zwölf von 22 Anwesenden für die Variante 2 ohne Gehwege ausgesprochen und neun Anlieger hätten lieber die Variante 1 mit Bürgersteig gehabt. Ein Anwohner stimmte nicht mit ab. Am Mittwoch hat sich auch der Ortsrat einstimmig dem Bürgerentscheid angeschlossen, doch es war in der Sitzung im Schlosstheater nicht zu überhören, dass die Fürther Kommunalpolitiker das Votum der Anlieger zwar akzeptieren, mit diesem Entschluss aber offenbar nicht so glücklich sind.

Axel Haßdenteufel von der SPD bedauerte die Entscheidung der Anlieger, weil nach seiner Ansicht „die Variante mit Gehweg die bessere Lösung“ gewesen wäre. CDU-Sprecher Hans-Peter Jochum hätte sich „gewünscht, dass die Entscheidung deutlicher ausgefallen wäre, aber die Anlieger haben mehrheitlich entschieden“. Haßdenteufel reklamierte außerdem, dass der Ortsrat zu der Bürgerversammlung nicht eingeladen war.

Die Mitglieder seien deshalb „nur durch Dritte informiert“ worden, „und das ist nicht der richtige Weg“, monierte der SPD-Politiker. Dem Einwand von Ortsvorsteher Otfried Ratunde von der SPD, die Straße werde nach dem Ausbau breiter und man müsse sehen, wie das ohne Gehweg funktioniert, widersprach Gerhard Schmidt: Die Wetschhauser Straße sei jetzt auch fünf Meter breit, stellte der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Umwelt klar, „und deshalb wird sich an der Straßenbreite nichts ändern“. Schmidt fügte weiter hinzu: „Auch die Vorflächen der Anwesen werden wieder so hergestellt, wie sie vor der Baumaßnahme waren“.

Allzu lange wird es wohl nicht mehr dauern, bis mit dem Ausbau der Wetschhauser Straße begonnen wird, „denn die Kanalbauarbeiten sind weit voran geschritten und mittlerweile in der Endphase“, teilten der Ortsvorsteher und der Bauamtsleiter übereinstimmend mit.

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