Glosse Erkenne das Husten

Die moderne Technik macht alles möglich: Gesichtserkennung, Iris-Erkennung, Fingerabdruck-Erkennung. Aber all dem können Kritiker nur etwas husten – zur Erkennung!

Denn während die zuerst genannten Methoden ein mulmiges Gefühl der Überwachung hinterlassen können, ist die Husten-Erkennung eher von Fürsorge geprägt. So merken Kollegen im Großraumbüro bereits anhand des charakteristischen Hustens, wer gerade den Raum betritt. Denn sensible Mitmenschen wissen: Das Husten deutet nicht nur auf den Erkältungsgrad hin, sondern auch auf Stimme, Charakter, Leidensfähigkeit und Geltungsdrang. Da gibt es das kleine, etwas verlegene Hüsteln ebenso wie das große Bellen, das ans letzte Röcheln erinnert. Oder wie der Kölner sagen würde: Jeder Jeck hustet anders.

Im Gegensatz zum Fingerabdruck ist der Husten aber oft nur ein vorübergehendes Phänomen. Die Geräusche lassen sich also zwar als Datensatz speichern, müssen aber in jeder Erkältungswelle immer wieder neu mit allen Sinnen erfasst werden. Und das gibt dem Hustenden seinen ganz besondern Reiz. Auch wenn Verschnupfte meinen, das sei nur einen Hustenreiz.

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