Glosse Murmeltiertag

An 364 Tagen im Jahr führt das Murmeltier ein bodenständiges Leben, ernährt sich von Gräsern und Kräutern und beißt den ein oder anderen Nebenbuhler weg – oder es hält einen ausgiebigen Winterschlaf.

Glosse: Murmeltiertag
Foto: SZ/Robby Lorenz

Doch am 2. Februar ist für den Höhlenbewohner aus der Gattung der Erdhörnchen alles anders. Dann ist in Nordamerika Murmeltier-Tag und Marmota, so sein wissenschaftliche Name, mutiert zum Metereologen. Die Amis sind an diesem Tag völlig aus dem Häuschen und locken den Langschläfer aus seinem Bau. Wenn er dann seinen Schatten sieht – also die Sonne scheint –, kann er getrost weiterschlafen. Dann dauert der Winter noch vier bis sechs Wochen.

Doch während Marmota in der Neuen Welt Denkmäler gesetzt werden, sind die Alten in der alten Welt scharf auf sein Fett, das es sich für den Winterschlaf angefuttert hat. Denn Murmeltiersalbe soll Arthrose, Rheuma, Muskel- und Gelenkschmerzen lindern. Da es sein Fett nicht freiwillig rausrückt, muss in den Alpen der Jäger ran. Zart Besaitete, die ob dieser Gausamkeit ihre Taschentücher vollweinen, mag eines trösten. Der 2. Februar ist nicht nur Murmeltier-Tag, sondern auch der Tag der Feuchtgebiete.

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