Karlsberg baut Kooperationen aus

Homburg · Die Homburger Karlsberg Brauerei will ihr Sortiment an Bier-Spezialitäten stark ausbauen. Deshalb startet ab 2014 eine umfangreiche Kooperation mit der Privatbrauerei Bischoff aus dem pfälzischen Winnweiler.

 Während des gesamten Brauvorgangs wird ständig die Qualität kontrolliert. Foto: Karlsberg

Während des gesamten Brauvorgangs wird ständig die Qualität kontrolliert. Foto: Karlsberg

Foto: Karlsberg
 Chefs unter sich (von links): Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei, Sven Bischoff, Geschäftsführer der Privatbrauerei Bischoff, Ulli Grundmann, Geschäftsführer der Karlsberg Holding und der Karlsberg Brauerei. Foto: Dirk Guldner

Chefs unter sich (von links): Christian Weber, Generalbevollmächtigter der Karlsberg Brauerei, Sven Bischoff, Geschäftsführer der Privatbrauerei Bischoff, Ulli Grundmann, Geschäftsführer der Karlsberg Holding und der Karlsberg Brauerei. Foto: Dirk Guldner

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In die regionale Brauereiszene kommt Bewegung. Die Homburger Karlsberg Brauerei hat eine umfangreiche Kooperation mit der Privatbrauerei Bischoff aus dem pfälzischen Winnweiler vereinbart. Demnach übernehmen die Homburger ab 2014 den Vertrieb und das Marketing der Traditionsmarke Bischoff. Diese befindet sich seit 1866 in Familienbesitz. Bischoff hat sich sehr stark auf die Entwicklung sowie Herstellung von Spezialbieren konzentriert.

Hier sieht Uli Grundmann, Geschäftsführer der Karlsberg Holding und der Karlsberg Brauerei, künftig große strategische Vorteile für beide Seiten. Denn auch Karlsberg habe ein starkes Interesse daran, seinen Marktanteil mit neuen Spezial-Bieren zu vergrößern. Bischoff verfügt über ein Vollsortiment mit insgesamt 19 Angeboten: vom Premium Pils bis hin zu naturtrüben Spezialitäten. Dazu gehören unter anderem ein naturtrübes "Keller Bier" sowie ein naturtrübes "Fritz Walter Bier". Insgesamt kommt die Bischoff Brauerei auf eine jährliche Ausstoß von 60 000 Hektolitern. Zum Vergleich: Am Standort Homburg werden im Schnitt 3,5 Millionen Hektoliter jährlich gebraut.

Für die Kooperation beider Häuser habe noch eine andere Entwicklung eine Rolle gespielt, sagt Grundmann. Die großen Biermarken aus der Fernsehwerbung versuchten immer mehr, einheimischen Brauereien "in den Garten zu gehen" und ihnen in deren Verbreitungsgebiet Marktanteile abzujagen. Die Kooperation von Karlsberg und Bischoff sei auch darauf eine Antwort.

Die umfangreiche Kooperation beinhaltet im Wesentlichen zwei Schwerpunkte: Karlsberg nimmt die Bischoff-Produkte in seinen Vertrieb und in das Marketing auf. Auf diese Weise könne man gemeinsam die Marktanteile beider Marken international steigern. Zudem bestehe die Chance, auch die Marke Bischoff auf vielen Märkten bekannter machen. Umgekehrt profitiere Karlsberg davon, dass beide Partner künftig vor allem am pfälzischen Standort Winnweiler neue Spezialprodukte entwickeln und herstellen wollen, sagt Grundmann. Dies bedeute zunächst nicht, Produktion aus Homburg in die Pfalz zu verlagern. Man wolle jedoch insgesamt mehr Freiraum in der Produktion gewinnen, um neue Spezialbiere testen und an den Start bringen zu können. Diese Neuentwicklungen und Tests von Spezialbieren sollen vorrangig in der Pfalz erfolgen. Spezialbiere seien immer wichtiger für den Gesamterfolg einer Brauerei, sagt Grundmann. Deshalb setze auch Karlsberg selbst verstärkt auf eigene Spezialmarken wie zuletzt das Kellerbier "Zischke" sowie "Licorne Black". Eineinhalb Jahre habe man sich immer mal wieder mit Geschäftsführer Sven Bischoff getroffen, Gespräche darüber geführt, wie sich der Markt entwickelt.

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