Großeinsatz mit 60 Sanitätskräften

Saarbrücken · Auf zwei Hauptprobleme haben sich die Sanitätsdienste beim Saar-Spektakel eingestellt: Menschenmassen und große Hitze. Die Helfer wollen zur Stelle sein, wenn Menschen zusammenbrechen, weil sie entweder zu wenig Wasser oder zu viel Alkohol getrunken haben.

 Gabi Schmidt, Kreisbereitschaftsleiterin beim DRK Saarbrücken, am Freitag im Einsatzleitwagen. Von dort aus koordiniert Schmidt den Einsatz der Sanitätskräfte. Foto: Becker&Bredel

Gabi Schmidt, Kreisbereitschaftsleiterin beim DRK Saarbrücken, am Freitag im Einsatzleitwagen. Von dort aus koordiniert Schmidt den Einsatz der Sanitätskräfte. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

"Beim Saar-Spektakel gibt es für uns zwei mögliche Probleme: die angekündigte Hitze und den phasenweise doch sehr beachtlichen Besucherzustrom", sagt Gabi Schmidt, die Kreisbereitschaftsleiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die an den drei Tagen einen Großeinsatz mit 60 Sanitätskräften von DRK und Malteser Hilfsdienst (MHD) zu koordinieren hilft. "Bei hohen Temperaturen kollabieren Besucher, wenn sie sich zu lange ungeschützt der Sonne aussetzen, zu wenig trinken oder die Wirkung von Alkohol unterschätzen", sagt Schmidt, die im DRK Ortsverein Püttlingen zuhause ist und seit Jahren das Saar-Spektakel betreut.

Insofern sei die Lage nicht neu und die Einsatzkräfte sehr gut auf die Gegebenheiten eingestellt. Wenn man zum Beispiel den Leinpfad wegen der vielen Menschen nicht mehr gut mit dem Rettungswagen befahren kann, werden erkrankte Personen kurzerhand mit einem extra dafür bereitstehenden Rettungsboot der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) übergesetzt. "So können wir schnell und problemlos jede Stelle im Festivalbereich gut erreichen", sagt Schmidt. Die DLRG hat insgesamt sieben Boote auf dem Wasser. Donnerstag begann der Aufbau bei den Hilfsorganisationen. MHD und DRK errichteten vier feste Sanitätsstationen mit hochwertiger medizinischer Ausstattung. Erfahrungsgemäß werden dort an allen Tagen durchgehend Patienten mit leichten Blessuren behandelt, aber auch auf schwere Fälle ist man eingestellt. "Ein Notarzt und ein Arzt sind durchgehend vor Ort und werden mit Auto oder Boot schnellstens dort hingebracht, von wo sie angefordert werden", sagt Schmidt. Sie selbst kümmert sich ums Logistische, den Sanitätseinsatz führen abwechselnd Leitungskräfte von DRK und MHD. An die Gäste des Festes appelliert Schmidt, unbedingt und nicht nur bei den Kindern für Sonnenschutz zu sorgen. Wer Konzerte ansehen wolle, solle damit rechnen, längere Zeit in der Sonne zu stehen. So sei zum Beispiel der Zuschauerbereich vor der Salü-Bühne nicht schattig.

Auch die Kinderzone in den Saar-Wiesen biete wenig Schatten. Wer gesundheitliche Probleme habe, könne sich an jeden Polizisten, Sanitäter oder jeden Ordner wenden. Alle Einsatzkräfte seien mit Funkgeräten ausgestattet. Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sorgt unter der Leitung des Bezirks Saarbrücken für die Sicherheit an und auf der Saar. Dabei koordinieren die Abschnittsleiter Marc Groß, Peter Merten und Tobias Wagner über die drei Festtage hinweg bis zu 30 Einsatzkräfte gleichzeitig, die sich auf sieben Rettungsboote verteilen. Auch beim Saar-Spektakel kommen wieder die Strömungsretter der DLRG zum Einsatz. Die Spezialisten der DLRG haben sich schon im Hochwassereinsatz im Juni dieses Jahres an der Elbe hervorragend bewährt. Ihre speziell auf Flüsse ausgelegte Ausbildung, gepaart mit einer umfassenden Sicherheitsausrüstung, ermöglicht ihnen bei einem Notfall im Wasser die schnelle und sichere Rettung. Besonders zur Absicherung des Fackelschwimmens am Samstagabend um 22 Uhr sind die Strömungsretter unverzichtbar. Für alle Fälle steht während des gesamten Saar-Spektakels permanent ein Tauchtrupp mit DLRG-Einsatztauchern in Bereitschaft. Eines der Rettungsboote hat bei Bedarf einen Notarzt an Bord, der über die Saar schnell zu einem Notfall gelangt. Während ihrer Patrouillen sorgen die übrigen DLRG-Boote für Sicherheit an Fluss und Ufer und bei den zahlreichen Aktionen auf der Saar. Häufig fischen sie im Verlauf des Festes einige Brückenspringer oder auch Drachenboot-Mannschaften aus der Saar und bringen sie ans sichere Ufer. Die Vorbereitungen der beteiligten Hilfsorganisationen laufen seit April. In zahlreichen Vorbesprechungen mit Berufsfeuerwehr, THW, Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz wurden Abläufe und Verantwortlichkeit besprochen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort