Justizministerin: Man muss Gespräch mit Gurlitt suchen

Berlin · Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sieht eine Verlängerung der Verjährungsfristen bei NS-Raubkunst skeptisch. Im Mittelpunkt müsse das Gespräch mit Cornelius Gurlitt stehen, erklärte Leutheusser-Schnarrenberger gestern.

"Es braucht eine Vertrauensbasis zur Lösung der komplexen rechtlichen Fragen. Zurückliegende und abgeschlossene Sachverhalte sind nur ganz begrenzt einer Gesetzgebung zugänglich."

Damit reagierte sie auf Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU), der im Magazin "Der Spiegel" eine "Lex Gurlitt" ins Spiel gebracht hatte: Besitzer von im Nationalsozialismus geraubter Kunst sollen demnach nicht mehr in jedem Fall geltend machen können, dass Herausgabeansprüche früherer Eigentümer nach deutschem Recht nach 30 Jahren verjährt sind. Das Gesetz solle rückwirkend gelten, also auch für den Fall Gurlitt.

Steuerfahnder und Staatsanwälte hatten mehr als 1400 Werke in Gurlitts Münchner Wohnung beschlagnahmt, darunter viele Werke der klassischen Moderne (wir haben berichtet).

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