Förderprogramme für Renovierung Für Modernisierung gibt es Zuschüsse

Berlin/Bremen · Alte Heizungen, schlechte Wärmedämmung, veraltete Einrichtung in Bad und Küche stören irgendwann nicht nur die Bewohner. Sie mindern auch den Wert der Immobilie. Dann ist es Zeit für eine Renovierung.

 Eine neue Wärmedämmung kann den Wert einer Immobilie steigern. Wie teuer das wird, hängt von Größe und Zustand des Gebäudes ab – und von den verwendeten Materialien.

Eine neue Wärmedämmung kann den Wert einer Immobilie steigern. Wie teuer das wird, hängt von Größe und Zustand des Gebäudes ab – und von den verwendeten Materialien.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

(dpa) Auch das schönste Haus kommt irgendwann einmal in die Jahre. Für Eigentümer stellt sich dann die Frage: Wie teuer darf die Renvoierung werden? „Für die meisten Bauherren steht die energetische Sanierung an erster Stelle“, beobachtet Katrin Voigtländer-Kirstädter vom Verband ­Privater Bauherren. Dabei wird meist zuerst die Heizung saniert, danach stehen neue Fenster auf dem Programm oder das Dach wird ausgebaut oder gedämmt und die Fassade renoviert. Oftmals ist in diesem Zusammenhang ein Wärmedämmverbundsystem verpflichtend.

Wie teuer das wird, hängt von Größe und Zustand des Gebäudes ab, aber auch von den verwendeten Materialien. „Allein die Preise für ein Wärmedämmverbundsystem liegen bei 90 bis 150 Euro je Quadratmeter Fassadenfläche, abhängig vom ­Fabrikat, der Gebäudestruktur und Dicke der notwendigen Wärmedämmung“, sagt die Expertin.

Ein weiteres Beispiel sind Küchen- oder Badsanierungen. Hier kostet das Verlegen der Fliesen durch eine Fachfirma ab 60 Euro pro Quadratmete. Dazu kommt der Preis für die Fliesen selbst. Entscheidend ist bei Badsanierungen oft die Ausstattung der Sanitärgegenstände. „Um ein gebrauchtes Haus auf den aktuellen Standard zu bringen, muss man mindestens 1500 bis 2000 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche netto rechnen“, erklärt Katrin Voigtländer-Kirstädter.

Damit die Kosten nicht aus dem Ruder laufen, rät sie, vor Beginn der Arbeiten ein Konzept zu erstellen. Einige Arbeiten müssen in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden. So werden zum Beispiel erst die neuen Fenster eingebaut und dann die Wärmedämmung angebracht, damit die Dämmung fachgerecht angeschlossen werden kann. „Es drohen sonst Doppelarbeiten, die natürlich auch doppelt kosten.“

„Hausbesitzer sollten zunächst mit ihrer Bank die Finanzierung klären und dann die Arbeiten planen“, empfiehlt Voigtländer-­Kirstädter. „Dann können sie realistisch kalkulieren.“ Je detaillierter und strukturierter geplant wird, desto preiswerter kann es werden. Zur Finanzierung einer Modernisierung bieten Geldinstitute verschiedene Möglichkeiten. „Grundsätzlich wird zwischen einem Immobilienkredit und einem allgemeinen Verbraucherkredit unterschieden“, erklärt Anne van Dülmen vom Bundesverband deutscher Banken in Berlin.

Bei einem Immobilienkredit wird zur Sicherung der Kreditforderung im Grundbuch ein sogenanntes Grundpfandrecht in Höhe der Darlehenssumme eingetragen, meistens eine Grundschuld. Dadurch bieten solche Kredite in der Regel günstigere Zinssätze als allgemeine Verbraucherkredite. „Sie eignen sich daher vor allem für alle größeren und längerfristigen Finanzierungen rund um das Eigenheim.“

Bauherren, deren Immobilienkredit für ihr Haus noch läuft, müssen nicht unbedingt einen weiteren Kredit aufnehmen. „Wenn das Haus mit einer Grundschuld belastet ist und der darüber abgesicherte Kredit teilweise bereits getilgt ist, lässt sich vielleicht die Kreditsumme noch einmal aufstocken oder eine günstige Zweit- oder Anschlussfinanzierung vereinbaren“, sagt van Dülmen.

Ein weiteres Instrument zur Finanzierung von Renovierungsprojekten ist der Bausparvertrag. Dabei erwirbt der Bausparer nach einer Ansparphase mit regelmäßigen Sparraten einen Anspruch auf die Gewährung eines Bauspardarlehens zu einem vereinbarten Zinssatz. Der Vertrag wird über eine bestimmte Bausparsumme abgeschlossen. Ist das Mindestsparguthaben erreicht, erhält der Bausparer mit der Zuteilung des Vertrages das angesparte Bausparguthaben sowie das Darlehen.

Bauherren sollten ein Renovierungsprojekt nicht angehen, ohne eventuelle Fördermöglichkeiten zu prüfen. Anträge zur Förderung werden meist über die Bank abgewickelt. Die KfW bietet dafür einige gute Programme.

(dpa)
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