St. Ingbert. Da "stirbt der Alltag" mit seinen "Faxen", wenn ein "genialischer Geselle" wie "ein Bär, der wild in die Tasten drückte" und "gewaltige Schöpfertaten" vollbrachte und mit "tönender Macht" die Herzen schwellen ließ. Mochten den Außenseiter "Drangsal und Mühsal plagen", die "Tonkunst belebte er" mit "Fleiß und Genie". So hat der Dichter Johannes Kühn das Leben des Komponisten und Organisten Johann Sebastian Bach hymnisch gefeiert. Sein durch die Zusammenarbeit mit dem Organisten Christian Brembeck 2011 entstandener Gedichtzyklus "Feste mit Bach" erweist sich als Chronik das Lebens Bachs, das er in eine von Klischees umstellte Bilderwelt überführt.Ihm zur Seite in der Kirche St. Franziskus in St. Ingbert war der Münchner Organist Christian Brembeck, mit dem Kühn auf Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung Saarpfalz bereits mehrfach konzertiert hatte. Brembecks Auswahl stellte die intensive Arbeit des Tonsetzers Bach für Kirche und Welt heraus. Brembeck und Bach hatte 2007 auch der katalanische Filmregisseur Pere Portabella in der Doku "Die Stille vor Bach" zusammengespannt. Der Film fasst das Werk Bachs in Alltagsbildern mit Cellisten in der U-Bahn oder Bach beim Unterrichten des Sohnes, während die Ehefrau mit dem Geschirr klappert. Bach "als Teil einer arbeitenden Bevölkerung zu zeigen, das sei Portabellas Ziel gewesen, erklärte Brembeck. Er habe bei den Dreharbeiten Spaß daran gehabt, den Komponisten als einen normalen Menschen zu zeigen, der seinen Job machen musste. Das tat er auch in St. Ingbert. Die Überhöhung Bachs im gestelzten Wort übernahm der Dichter.sg

Zum Thema Bach und Film zeigt die KEB Saarpfalz mit der Kinowerkstatt St. Ingbert am 31. März, 20 Uhr, im Pfarrheim St. Josef, St. Ingbert, Hobelst. 69, den Film von Hugo Niebling über Bachs "Johannespassion".