Stehende Ovationen für eine willige Mannschaft

Homburg. Spektakel, Nervenkitzel, Spannung: Davon lebt Basketball. Dass manchmal auch ein weniger aufsehenerregendes Spiel Fan-Herzen höher schlagen lässt, konnte am Samstag im Sportzentrum Homburg-Erbach beobachtet werden

 Braves-Akteur Nino Valentic (Mitte) ist mit dem Ball auf dem Weg zum Korb. Foto: Ruppenthal

Braves-Akteur Nino Valentic (Mitte) ist mit dem Ball auf dem Weg zum Korb. Foto: Ruppenthal

Homburg. Spektakel, Nervenkitzel, Spannung: Davon lebt Basketball. Dass manchmal auch ein weniger aufsehenerregendes Spiel Fan-Herzen höher schlagen lässt, konnte am Samstag im Sportzentrum Homburg-Erbach beobachtet werden. Denn dort feierte der Großteil der 1000 Zuschauer die abstiegsbedrohten Saar-Pfalz Braves nach einen gänzlich ungefährdeten 71:54 (36:24)-Erfolg gegen Erdgas Ehingen/Urspringschule bereits zwei Minuten vor Ablauf der Uhr mit stehenden Ovationen.Durch den Sieg gegen den Tabellenzwölften hat der Zweitligist aus dem Saarland bei seiner Mission Klassenverbleib den ersten Teil der Forderung von Trainer Marco Amelow erfüllt. Dieser gab unter der Woche das Ziel aus, die abschließenden drei Heimspiele der Saison zu gewinnen, was möglicherweise zum Ligaverbleib reichen wird. "Wir waren schon vor dem Spiel überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Der Wille war heute von Anfang an bei jedem zu spüren", lobte Amelow sein Team.

Der Wille machte in der Tat den Unterschied, denn das Duell war ohne Zweifel kein Basketball-Leckerbissen. Aufgrund der angespannten Lage haben das aber wohl auch die wenigsten Fans der Saar-Pfälzer erwartet. Zwei Punkte trennten sie vor dem Spieltag noch vom einzigen Abstiegsplatz, der von der BG Topstar Leitershofen/Stadtbergen belegt wird. Ein Sieg musste also her, egal mit welchen Mitteln.

Die Mittel waren vorwiegend in der Defensive zu finden, denn da verrichteten die Braves von Beginn an gute Arbeit. Aggressiv, hohe Intensität, Kampf um jeden Ball - so wie das im Abstiegskampf erwartet wird. Erfreulicherweise saßen auch die ersten Würfe, wodurch sich die Heimmannschaft gleich etwas absetzen konnte und am Ende des ersten Viertels mit 20:11 in Front lag. Bis zur Halbzeit änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Die Braves gingen mit einem Zwölf Punkte-Polster in die Kabine.

Nach einer kurzen Schwächephase im dritten Viertel richtete Amelow "ein paar laute Worte" an seine Mannen, die sich daraufhin wieder auf die vorher gezeigten Tugenden besannen. Im Abschlussviertel avancierten dann zwei Spieler zu den Sieggaranten, die bis dahin eine mehr oder minder durchschnittliche Leistung gezeigt hatten. Nachdem Ehingen auf 46:55 herankam, nahmen Travis Reed und Nino Valentic die Zügel für vier Minuten in die Hand. Reed markierte acht Punkte, Valentic fünf - schon stand es 68:48, und die Gäste ergaben sich ihrem Schicksal. "Ich habe ein schreckliches drittes Viertel gespielt und wollte das im letzten Abschnitt wieder gutmachen. Zum Glück hat es dann auch funktioniert", freute sich Reed, der mit 17 Zählern der erfolgreichste Werfer der Homburger war und schlussendlich doch einen gewichtigen Teil zum souveränen Start-Ziel-Sieg beitrug. hej

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