Was haben die Royals mit Spandauw vor?

Saarlouis. Die 65:74-Heimniederlage der Saarlouis Royals am Samstag vor 250 Zuschauern in der Stadtgartenhalle hatte nur statistische Bedeutung. Denn der Abstieg des Vereins in die 2. Basketball-Bundesliga ist bereits seit 25. Februar besiegelt

 Royals-Trainer René Spandauw (rechts) hat einen laufenden Vertrag für die kommende Saison. Sein Verbleib scheint allerdings gar nicht so sicher zu sein. Foto: Rolf Ruppenthal

Royals-Trainer René Spandauw (rechts) hat einen laufenden Vertrag für die kommende Saison. Sein Verbleib scheint allerdings gar nicht so sicher zu sein. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarlouis. Die 65:74-Heimniederlage der Saarlouis Royals am Samstag vor 250 Zuschauern in der Stadtgartenhalle hatte nur statistische Bedeutung. Denn der Abstieg des Vereins in die 2. Basketball-Bundesliga ist bereits seit 25. Februar besiegelt. Seitdem führt das Management Gespräche und Verhandlungen mit Blick auf die kommende Saison - mit Sponsoren, mit Spielerinnen und offenbar auch mit Cheftrainer René Spandauw, obwohl der einen laufenden Vertrag bis 2013 hat.

"Noch keine Unterschrift"

Martin Rihm, der Geschäftsführer der M.U.T. Sportmarketing GmbH, die die Lizenz der Royals für die Bundesliga innehat, erklärte am Rande der Partie gegen Wasserburg zum Thema Trainer: "Ich habe noch keine Unterschrift von ihm, aber die Chance, dass er bleibt, ist größer als 50 Prozent." Diese Aussage lässt - angesichts eines bestehenden Vertrags von Spandauw für die 1. und für die 2. Bundesliga - Raum für Spekulationen. Was soll Spandauw unterschreiben? Einen Gehaltsverzicht? Einen neuen Vertrag? Was ist mit seinem bestehenden? Existiert der womöglich nicht mehr? Ist Spandauw eventuell bereits gekündigt worden? Direkte Antworten darauf gibt es von Vereinsseite nicht. "Es gibt die Vorstellungen des Managements und die Vorstellungen des Trainers René Spandauw", sagte Pressesprecher Mike Caspers auf Anfrage und fügte hinzu: "Die Verhandlungen sind am Laufen." Spandauw selbst äußerte sich nicht: "Ich darf nichts sagen und werde nur sportliche Fragen beantworten."

Fakt ist, dass Spandauw bei der Vereinsführung in den vergangenen Wochen zunehmend in die Kritik geraten war. So hatte Geschäftsführer Rihm schon Ende Januar, als sich der drohende Abstieg mehr und mehr abzeichnete, in der SZ gesagt, er vermisse "ganz einfach die Leidenschaft und das Engagement des alten René Spandauw". Er habe wohl einen Durchhänger. Seither gilt das Verhältnis als angespannt, Spandauw hatte sich zur Geschäftsführung und seiner Beziehung zu Rihm allerdings nie öffentlich geäußert.

Bei Cheftrainer Spandauw bleibt der aktuelle Stand in Sachen Vertrag und Zukunft für die Öffentlichkeit nebulös, beim Teamleiter Marketing der Royals, Frank Scholtes, ist er dagegen klar. "Mir wurde bis zum 31. März gekündigt", erklärte Scholtes am Rande des Spiels gegen Wasserburg: "Mit der Option, im September wieder einzusteigen." Zum Hintergrund: Im September beginnt die neue Saison 2012/2013.

Scholtes ist gekündigt

"Es ist ein ganz normaler Vorgang und hat ganz einfach Kostengründe", erläuterte Geschäftsführer Martin Rihm die Trennung von Scholtes. Das heißt: Die Royals wollen sich Scholtes' Gehalt sparen - zumindest für ein halbes Jahr. Der Zeitpunkt der Kündigung scheint allerdings unglücklich gewählt, denn Scholtes ist in die Gespräche mit den Sponsoren für die neue Runde involviert.

Zur Kündigung von Scholtes und der unklaren Situation bei Spandauw passt allerdings nicht, dass Geschäftsführer Rihm zum Stand der Gespräche mit den Sponsoren am Samstag nur Gutes berichtete: "Wir gehen die Treppe von oben nach unten, reden erst mit großen Sponsoren. Wir haben einen großen Stamm an Sponsoren, der uns die Treue halten wird, und welche, die sogar noch eine Schippe drauflegen wollen."

saarlouis-royals.com

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