Steger triumphiert in Berlin

Berlin. Deutschlands verletzter Tischtennis-Star Timo Boll applaudierte auf der Tribüne. Bastian Steger dagegen streckte die Arme jubelnd in die Höhe und ließ sich im Herzen des Velodroms in Berlin für seine Titelverteidigung feiern

Berlin. Deutschlands verletzter Tischtennis-Star Timo Boll applaudierte auf der Tribüne. Bastian Steger dagegen streckte die Arme jubelnd in die Höhe und ließ sich im Herzen des Velodroms in Berlin für seine Titelverteidigung feiern. Der 30 Jahre alte Team-Europameister nutzte wie im Vorjahr die Abwesenheit Bolls und holte sich durch ein 4:3 gegen Dimitrij Ovtcharov den zweiten Meister-Titel in Serie."Mein zweiter Stern", sagte Steger mit einem breiten Grinsen und zeigte auf sein Trikot. Dabei hatte er in dem packenden Finale schon 0:2 gegen den favorisierten Ovtcharov zurückgelegen. "Das war eine richtige Schlacht. Hätte Dima das 3:0 gemacht, wäre es wohl vorbei gewesen", meinte Steger nach dem 3:11, 9:11, 16:14, 15:13, 7:11, 11:8, 11:7. Gerade im dritten und vierten Satz zeigte Steger keine Nerven und entschied die dramatischen Durchgänge für sich. Zuvor hatte der Bundesliga-Profi vom 1. FC Saarbrücken an der Seite von Lars Hielscher bereits seinen Titel im Doppel verteidigt. Ovtcharov hatte auch dort das Nachsehen und verlor gemeinsam mit Patrick Baum 2:4.

Der an der Schulter verletzte Boll verbrachte das Wochenende damit, den Kontakt zu den Fans zu intensivieren. Der Rekord-Europameister schrieb fleißig Autogramme und posierte für unzählige Fotos. Eine Absage für die Team-Weltmeisterschaft Ende März in Dortmund ist aber kein Thema. "Im Gegenteil. Ich wollte für die WM kein Risiko eingehen. Die Belastung hier wäre noch zu hoch gewesen", sagte Boll.

Bei den Frauen kam Petrissa Solja vom TTSV Fraulautern im Einzel bis ins Viertelfinale und im Damendoppel bis ins Halbfinale. Ob das Talent weiter für Fraulautern spielt, ist aber fraglich. Jedenfalls sagte ihr Vater Pavel der "Rhein-Zeitung": "Momentan sieht es so aus, als wäre ein Wechsel nach Linz die beste Lösung." Im österreichischen Linz lebt und trainiert Petrissas Schwester Amelie. dapd/mwe

Foto: dpa

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