Bei von Schirachs Theaterdebüt fällt das Publikum das Urteil

Berlin/Frankfurt · Der Bestsellerautor Ferdinand von Schirach hat in seinem ersten Bühnenstück "Terror" das Publikum über den Ausgang abstimmen lassen. Bei zeitgleichen Uraufführungen im Deutschen Theater in Berlin und am Schauspiel Frankfurt entschieden sich die Zuschauer am Samstagabend vergleichsweise knapp für die gleiche Version.Das Stück inszeniert die Gerichtsverhandlung gegen einen Kampfpiloten.

Er hat ein entführtes Flugzeug mit 164 Menschen an Bord abgeschossen, das Kurs auf die Münchner Fußball-Arena mit 70 000 Besuchern nahm. In der Rolle von Schöffen sollte das Publikum entscheiden, ob der Pilot wegen 164-fachen Mordes zu verurteilen oder freizusprechen ist. In Berlin (Regie: Hasko Weber) votierten die Zuschauer mit 255 zu 207 Stimmen für Freispruch, am Schauspiel Frankfurt (Regie: Oliver Reese) ging es mit 240 zu 230 Stimmen noch knapper ebenso aus. "Er wählte das objektiv kleinere Übel", verkündete die Richterin in der Urteilsbegründung. Autor von Schirach ist selbst von Beruf Strafverteidiger.

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