US-Hersteller rütteln am Tor zur Oberklasse

New York · Auf der New Yorker Automesse sind überraschend viele Premieren zu sehen. Gegenüber den etablierten Motorshows in Detroit und Los Angeles hinkt New York in der Bedeutung hinterher. Doch das soll sich ändern.

 Mercedes stellt in New York den neuen GLE vor, den Nachfolger der M-Klasse. Fotos: mik (7), Hersteller

Mercedes stellt in New York den neuen GLE vor, den Nachfolger der M-Klasse. Fotos: mik (7), Hersteller

 Cadillac CT6

Cadillac CT6

 Chevrolet Malibu

Chevrolet Malibu

 Honda Civic Concept

Honda Civic Concept

 Jaguar XF

Jaguar XF

 Kia Optima

Kia Optima

 Lexus RX 450h

Lexus RX 450h

 Lincoln Continental

Lincoln Continental

 Porsche Boxster Spyder

Porsche Boxster Spyder

 VW Beetle Cabrio-Studie

VW Beetle Cabrio-Studie

Die New York Auto Show überrascht in diesem Jahr mit erstaunlich vielen Premieren. Es werden nicht nur Ableger vorhandener Baureihen präsentiert, sondern wirklich neue Modelle.

Die amerikanischen Hersteller wollen sich in der Oberklasse nicht länger von Japan und Europa das Rumpsteak vom Teller ziehen lassen. Cadillac zeigt deshalb den CT6, der sich gegen S-Klasse, A8 und 7er stellt. Die Ford-Tochtermarke Lincoln bemüht den Traditionsnamen Continental für eine Luxus-Studie, die allerdings keine große Hoffnung auf einen Markterfolg macht. Neu ist der Malibu von Chevrolet , der zumindest in Teilen auch zu uns kommen wird. Er steht auf der sogenannten Omega-Plattform von General Motors , die bald auch im Opel Insignia Verwendung finden wird.

Sehr beachtenswert ist der neue Jaguar XF, der zwar in der Länge geschrumpft ist, aber dank eines gewachsenen Radstandes mehr Platz im Innenraum bietet. Er ist durch den umfangreichen Einsatz von Aluminium auch 190 Kilogramm leichter als sein Vorgänger geworden. Für 41 350 Euro wird das Basismodell mit einem 163 PS/120 kW starken Vierzylinder-Diesel zu uns kommen. Das Spitzenmodell XF S mit 340 PS/280 kW kostet ab 67 790 Euro.

Brandneu ist auch der Lexus RX. Dieses SUV der gehobenen Mittelklasse erfreut sich vor allem in Amerika großer Beliebtheit. Seine Gestalt orientiert sich am Design des kleineren NX. Wie dieser kommt der RX mit zwei unterschiedlichen Antrieben auf den Markt. Zur Wahl stehen Allrad- und Frontantrieb. Beide leisten 300 kW/220 kW. Einmal verbessert doppelte Turboaufladung die Leistung des 3,5-Liter-V6, das andere Mal springt dem Motor ohne Turbo eine Elektro-Maschine bei. Eine ganze Reihe von Fahrerassistenzsystemen bringt den neuen RX auf den Stand der Technik.

Zumindest ein Stückchen neu ist die M-Klasse von Mercedes-Benz, die jetzt unter dem Namen GLE angeboten wird. Mit der E-Klasse hat das Ur-SUV nicht viel zu tun, allenfalls das Raumangebot und das Leistungspotenzial lassen es mit der Limousine gleichziehen. Kreuzungs- und Seitenwind-Assistenten erweitern die Sicherheitsausstattung. Basismodell ist der GLE 250d mit 204 PS/150 kW starkem Vierzylinder-Benziner, der einen Normverbrauch von nur 5,4 Litern aufweist. Er ist als erste und einzige Version der Baureihe mit reinem Hinterradantrieb zu haben. Achtzylinder-Motoren unter dem AMG-Markenzeichen ergänzen das Angebot des vor allem an Front und Heck sportlicher gestalteten Nachfolgers der M-Klasse.

Porsche hat New York für die Weltpremiere des Boxster Spyder gewählt. Der Legende nach trafen Ferry Porsche und der Amerika-Importeur Max Hoffman hier im Meatpacker-District die Entscheidung, einen Spyder in die USA zu bringen. Dessen gedenkt man mit einem puristischen Boxster-Ableger, der klassisch-sportliches Fahrerlebnis mit dem Leistungsvermögen von heute verknüpfen soll. Carrera-Bremsen, direktere Lenkung und ein 3,8 Liter-Sechszylinder mit 375 PS/276 kW sind an Bord. In 4,5 Sekunden geht's von 0 auf 100 km/h. Trotz des Verzichts auf Radio und Klimaanlage, die beide ohne Aufpreis geordert werden können, liegt der Normverbrauch bei 9,9 Litern. Der ab Juli auch hierzulande erhältliche Spyder kostet ab 79 945 Euro.

Volkswagen beschränkt sich auf die Pflege des nicht sonderlich erfolgreichen Beetle und zeigt vier speziell ausgestattete Versionen, die in erster Linie für den amerikanischen Markt gedacht sind. Kia stellt die Neuauflage des Optima vor, der auch den Weg nach Deutschland finden wird. Am Messestand von McLaren ist der Sporter 570S mit 570 PS/419 kW zu sehen. Dieses Einstiegsmodell ist für 140 000 Euro zu haben.

Honda präsentiert eine Studie des neuen Civic mit drei Türen. Sie zeigt eine ausgeprägt sportliche Form. Der neue Civic, der 2016 erwartet wird, soll spürbar mehr Platz im Innenraum bieten als das aktuelle Modell.

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