Zuversicht trotz WM-Aus

Frederikshavn · Das Ziel WM-Viertelfinale war in Dänemark gerade verpasst, da richteten die deutschen Handballerinnen schon den Blick auf die Heim-Weltmeisterschaft 2017. Bis dahin will man die nötige Erfahrung gesammelt haben.

Am Ende gab es zwar kein Weiterkommen, aber Lob aus berufenem Munde. "Mit Deutschland ist in Zukunft zu rechnen, diese junge Mannschaft wird noch von sich reden machen." Norwegens Trainer Thorir Hergeirsson lobte den unterlegenen Gegner, nachdem seine Mannschaft am Sonntagabend mit dem 28:22 im WM-Achtelfinale von Frederikshavn die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) aus dem Turnier geworfen hatte. Kaufen konnte sich Bundestrainer Jakob Vestergaard nichts dafür. Das Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier ist in ganz weite Ferne gerückt, die deutsche Mannschaft befindet sich nicht unter den zehn besten Teams der Welt.

"Die junge Mannschaft hat bei der Weltmeisterschaft zwei, drei Mal Lehrgeld bezahlt. Aber diese Erfahrungen sind wichtig für die Zukunft", meinte DHB-Präsident Andreas Michelmann, der zugab: "Ein bisschen mehr hatten wir uns im Achtelfinale schon ausgerechnet, aber um einen Gegner wie den amtierenden Olympiasieger und Europameister zu schlagen, muss alles passen."

Drei Siege gegen Argentinien, Südkorea und Kongo stehen in der WM-Bilanz Niederlagen gegen Frankreich, den entthronten Weltmeister Brasilien, der sensationell im Achtelfinale an Rumänien scheiterte, und eben Norwegen gegenüber. Dennoch sehen alle Beteiligten optimistisch in die Zukunft, speziell mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaft 2017. "Wir haben uns als Mannschaft entwickelt, ich habe hier richtig tolle Ansätze gesehen", sagte Torfrau und Spielführerin Clara Woltering: "Das Wichtigste wird sein, weiter Erfahrung zu sammeln, um diese leichten Fehler abzustellen, die uns gegen Norwegen das Genick brachen."

Erst im September hatte Vestergaard den kompletten Umbruch vollzogen, für die WM eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 24,8 Jahren nominiert. "Diese jungen Spielerinnen müssen lernen, mit Druck umzugehen, dann können wir in Zukunft auch mit Mannschaften wie Norwegen mithalten. Nur von heute auf morgen geht das natürlich nicht", sagte der Bundestrainer . Beistand gab es vom DHB-Präsidenten Michelmann: "Die Stimmung in der neu formierten Mannschaft ist super. Spätestens 2017 wird sie zeigen können, was in ihr steckt."

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